Am Donnerstagvormittag gab es in München einen Großeinsatz der Polizei. In der Nähe des NS-Dokumentationszentrums und des israelischen Konsulats gab es gegen 9 Uhr einen Schusswechsel: Der Täter schoss gezielt auf Polizisten, die das Feuer erwiderten. Der Angreifer wurde getroffen und starb kurze Zeit später.
Aktuell geht die Polizei „von einem terroristischen Anschlag auch mit Bezug zum Generalkonsulat des Staates Israel“ aus, heißt es in einer Mitteilung. Die Ermittlungen konzentrieren sich demnach auf das genaue Motiv des 18 Jahre alten Österreichers.
Dieser soll eine „ältere Langwaffe“ benutzt haben. An dem Karabiner soll er ein Bajonett angebracht haben, also eine Stichwaffe. Weitere Verdächtige gebe es nicht. Zwei Personen seien durch ein Knalltrauma leicht verletzt worden.
Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte der Mann das Feuer eröffnet. „Er hat gezielt auf die Polizisten geschossen, die haben das Feuer erwidert“, sagte Herrmann. Er schließe einen „geplanten Anschlag“ nicht aus.
Was über den möglichen Anschlag bekannt ist, hat euch SWR3 Moderator Anno Wilhelm in unserem Topthema zusammengefasst:
Schusswechsel in München: Wer war der Täter?
Über den Bewaffneten ist mittlerweile bekannt, dass er ein 18-jähriger Österreicher mit bosnischen Wurzeln ist. Das bestätigte auch das österreichische Innenministerium. Sein letzter bekannter Wohnsitz war laut Polizei im Salzburger Land in Österreich. Dem Verfassungsschutz dort ist er laut Innenministerium bekannt. Nach Informationen von SWR und ARD-Hauptstadtstudio ermittelten die österreichischen Sicherheitsbehörden gegen ihn, weil er Propaganda für ein terroristisches islamistisches Bündnis in Syrien (HST) gemacht haben soll.
Großeinsatz in Innenstadt Das ist über den Schützen von München bekannt
Der Schütze von München stammt aus Österreich. Den dortigen Behörden soll der junge Mann 2023 erstmals aufgefallen sein - wegen Anzeichen einer islamistischen Radikalisierung. Von…
BR-Reporter Johannes Reichart hat vor Ort berichtet:
München: Israelisches Generalkonsulat war geschlossen
Das israelische Außenministerium teilte mit, es habe heute im Konsulat eine Gedenkfeier zum Olympia-Attentat in München 1972 gegeben. Es habe deshalb nicht geöffnet gehabt. Bei dem Attentat heute vor 52 Jahren hatten palästinensische Terroristen während der Olympischen Sommerspiele israelische Teammitglieder als Geiseln genommen. Insgesamt wurden damals elf Israelis, ein Polizist und fünf der Geiselnehmer getötet.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) spricht darum von einem „schlimmen Verdacht“ und einem möglichen Zusammenhang mit dem Gedenktag.
Schüsse in München Schütze plante möglicherweise Anschlag auf Konsulat
Bei dem von der Polizei getöteten Schützen von München handelt es sich um einen 18-jährigen Österreicher. Er soll im Bereich Islamismus aufgefallen sein. Möglicherweise plante er …