- Brauchen wir eine Notaufnahme-Gebühr für Kinder?
- Was eurer Meinung nach gegen eine Gebühr spricht
- Gibt es zu wenig Ärzte?
- Was eurer Meinung nach für eine Gebühr spricht
„Die Notfallversorgung muss auf Notfälle konzentriert werden und nicht für die Pickel am Po der Kinder, für die die Eltern unter der Woche keine Zeit haben und mit denen man dann am Wochenende beim Notdienst aufschlägt“,– so platzte Thomas Fischbach, dem Präsidenten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte am Montag der Kragen. Fischbach hat eine Gebühr für Notfallbehandlungen und eine bessere Steuerung der Patienten gefordert.
Brauchen wir eine Notaufnahme-Gebühr für Kinder?
Die Bundesregierung will die Notfallversorgung reformieren. Künftig sollen Patienten im Notfall durch neue Leitstellen und Notfallzentren versorgt werden. Hintergrund ist, dass immer mehr Patienten die Notfalldienste nutzen.
Experten beklagen, dass viele Menschen die Notaufnahmen aufsuchten, wenn sie etwa keine Arzttermine bekommen. Die Notaufnahmen seien deshalb massiv überfüllt.
Das bedeutet: Volle Wartezimmer auch in Kinderkliniken, ganz besonders am Wochenende. Und damit einhergehend teilweise sehr lange Wartezeiten.
Wir haben euch auf Facebook und Instagram gefragt: Glaubt ihr, der Vorschlag von Thomas Fischbach, eine Gebühr einzuführen, könnte dem entgegenwirken?
Partnerschaft als Eltern Sind wir jetzt nur noch Mama und Papa!?
Am Anfang dreht sich für junge Eltern natürlich alles ums Kind und das ist auch okay. Aber wie schaffen wir es, da noch ein Liebespaar zu bleiben und auch für uns selbst zu sorgen?
Was eurer Meinung nach gegen eine Gebühr spricht
Viele von euch berichten, dass es nicht leicht ist, einen echten Notfall zu erkennen – was für sie eindeutig gegen eine Gebühr spräche:
Eigentlich sollte man sich immer gut aufgehoben fühlen, Bagatellen, na ja als Laie kann man das vlt nicht immer beurteilen, Bagatelle oder was Ernstes , aber alles unter dem Titel „Pickel am Po“ zu führen, ist etwas respektlos, zumal wir ja monatlich unsere Krankenkassen Beiträge bezahlen und die sind nicht knapp 2 Euro.
Wann ist ein Fall dringend? Aus dem Bekanntenkreis weiß ich von zwei Fällen, da hat der Arzt bzw. Rettungsdienst abgetan es wäre nicht schlimm. Zum Glück sind die Eltern mit ihren Kindern ins Krankenhaus, sonst wären die Kinder einmal an einer Milzruptur und einmal an einer schweren Lungenentzündung gestorben. Viele Eltern gehen dann nicht mehr ins Krankenhaus ,weil sie sowieso knapp bei Kasse sind. Es wird immer mehr im Gesundheitssystem gespart, das ist der falsche Weg !
Ganz schlau! Als ob Eltern es wüssten, ob es sich um ein Notfall handelt oder nicht. Wenn erste Symptome übersehen werden, dann nimmt man aber gerne die Eltern in Verantwortung und behauptet das Kind wäre vernachlässigt.
Finde ich sehr schwierig, damit Eltern aus Angst vor Kosten nicht mehr in die Kliniken fahren und somit eventuell etwas übersehen wird… wenn jemand kein / wenig Geld hat, überlegt es sich die Person doppelt / dreifach, nicht das es nachher „unnötig“ war und man zahlen muss… und da können auch 20-50€ weh tun…
Gibt es zu wenig Ärzte?
Naja, wenn man dann 3 Tage lang vergeblich versucht, den eigenen Kinderarzt zu erreichen, dann kann es schon mal passieren, dass das Kind dann zum Notfall wird...
„Es verstauben Beatmungsgeräte und Betten, weil kein Personal vor Ort ist“
Fakt ist aber auch, das man in vielen Regionen gar keinen Kinderarzt findet, der noch Patienten aufnimmt! Vielleicht sollte man etwas mehr in Richtung „flächendeckender Versorgung“ denken.
Schwierige Formulierung wie ich finde. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit mutwillig für Bagatellen in die Notaufnahme gehen. Es gibt immer weniger niedergelassen Kinderärzte und Kinderärztinnen. Zudem ist man als Elternteil mit dem ersten Kind doch immer gerne eher vorsichtiger als nachsichtiger. Ich persönlich würde auch im Falle das Falles lieber einmal zu viel als einmal zu wenig professionelle Hilfe aufsuchen. Klar, gibt es auch die Sorte Mensch die sich am Wochenende für Dinge die keine akute Notfallsituation sind, Hilfe einfordern. Aber dann muss das Personal eben beraten und ggf. auf den niedergelassen Dienst am kommenden Wochentag verweisen.
Ich wundere mich nicht. Es gibt viel zu wenig Kinderärzte. Wo sollen die Eltern mit ihren kranken Kiddies denn hin ??? Völlig an der Realität vorbei , dass man diese Menschen nun zur Kasse bitten will.
Bullshit-Bingo: Das sind die besten Sprüche am Elternabend!
Was eurer Meinung nach für eine Gebühr spricht
SWR3-User maikjohn1108 ist für eine Gebühr:
Fände ich richtig wenn jeder, so wie früher, 10€ zahle müsste. Ich muss leider oft in die Notaufnahme, wenn man dann am Wochenende auf Leute trifft, denen plötzlich der seit 3 Wochen eingewachsene Zehnagel so weh tut...
jessymentalfreedom berichtet von ihrer Arbeit:
Ich arbeite im Krankenhaus. Ich kann ein Buch darüber schreiben, mit welchen Lappalien auch unter der Woche tagsüber zu uns kommen. Von „er hat zu viel Papier vom Lutscherstil verschluckt“ bis „sie hat sich eine Blase gelaufen“.
Unser Fazit zu euren Meinungen: Es gibt sehr unterschiedliche Ansichten, aber die meisten von euch sind gegen das Bezahlen und wünschen sich dafür mehr Anlaufstellen. Viele von euch, die in der Pflege tätig sind oder es waren, sind für das Bezahlen.