In 81 Städten und 42 Landkreisen lag der öffentliche Nahverkehr fast komplett lahm. Laut der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich insgesamt 90.000 Beschäftigte der kommunalen Verkehrsbetriebe an dem Streik.
Tausende Beschäftigte aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland demonstrierten auf der Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden. Laut Polizei kamen rund 3.000, laut Verdi etwa 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Kundgebung. Sie legten damit nicht nur den ÖPNV in Mainz lahm, sondern auch den Autoverkehr über den Rhein. In Rheinland-Pfalz gab es außerdem massive Einschränkungen in Kaiserslautern, Trier und Pirmasens.
Verdi kritisiert: Fachkräftemangel und schlechte Arbeitsbedingungen
In Baden-Württemberg betraf der Streik die Städte Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz. Verdi Baden-Württemberg machte auch den Fachkräftemangel in der Branche zum Thema der Proteste: Den kommunalen Verkehrsbetrieben fehlten bis 2030 rund 2.000 Beschäftigte allein für den aktuellen Linienbetrieb.
Jährlich suchten zudem hunderte ausgebildete Fahrerinnen und Fahrer einen Job in einer anderen Branche, so Verdi. „Das zeigt deutlich, dass bei den derzeitigen Arbeitsbedingungen etwas nicht stimmt“, kritisierte der Landesverband.
Darum ruft die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik auf
Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen Druck machen. Sie fordert vor allem bessere Arbeitsbedingungen: unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. Bayern ist von den Streiks ausgenommen, weil dort derzeit keine Tarifverhandlungen laufen.