Stand
AUTOR/IN
Cornelia Stenull
Cornelia Stenull
Katharina Kunz
Redakteurin Katharina Kunz

Am Freitag wurde in ganz Deutschland im Nahverkehr gestreikt – außer in Bayern. Tausende Bus- und Bahnfahrer waren dabei – viele trafen sich in Mainz.

In 81 Städten und 42 Landkreisen lag der öffentliche Nahverkehr fast komplett lahm. Laut der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich insgesamt 90.000 Beschäftigte der kommunalen Verkehrsbetriebe an dem Streik.

Tausende Beschäftigte aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland demonstrierten auf der Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden. Laut Polizei kamen rund 3.000, laut Verdi etwa 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Kundgebung. Sie legten damit nicht nur den ÖPNV in Mainz lahm, sondern auch den Autoverkehr über den Rhein. In Rheinland-Pfalz gab es außerdem massive Einschränkungen in Kaiserslautern, Trier und Pirmasens.

Demo, Streik und Sperrung – plant am Freitag bitte mehr Zeit ein.😬In Mainz und Drumherum wird der ÖPNV bestreikt.🚗🚕🚙🚚Wg. einer Verdi-Kundgebung wird die Theodor-Heuss-Brücke ab 8 Uhr gesperrt. ❣️Nerven behalten und seid lieb zueinander! pic.twitter.com/Da7qFpPyl8

Verdi kritisiert: Fachkräftemangel und schlechte Arbeitsbedingungen

In Baden-Württemberg betraf der Streik die Städte Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz. Verdi Baden-Württemberg machte auch den Fachkräftemangel in der Branche zum Thema der Proteste: Den kommunalen Verkehrsbetrieben fehlten bis 2030 rund 2.000 Beschäftigte allein für den aktuellen Linienbetrieb.

Jährlich suchten zudem hunderte ausgebildete Fahrerinnen und Fahrer einen Job in einer anderen Branche, so Verdi. „Das zeigt deutlich, dass bei den derzeitigen Arbeitsbedingungen etwas nicht stimmt“, kritisierte der Landesverband.

Darum ruft die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik auf

Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen Druck machen. Sie fordert vor allem bessere Arbeitsbedingungen: unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. Bayern ist von den Streiks ausgenommen, weil dort derzeit keine Tarifverhandlungen laufen.

Warnstreiks im kommunalen #ÖPNV in allen Bundesländern (außer Bayern), am Freitag, 02.02. "Wir haben einen dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV und einen unglaublichen Druck auf die Beschäftigten", so unsere stv. Vorsitzende Christine Behle. https://t.co/PiCetbPeoY pic.twitter.com/SUsGxnlirH

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Der SWR ist der Südwestrundfunk. Er ist öffentlich-rechtlich und gehört mit anderen Sendern (wie zum Beispiel WDR und BR) zusammen zur ARD. Dort arbeiten Journalisten, die zu aktuellen Themen direkt mit Betroffenen sprechen und bei Behörden und Unternehmen kritisch nachfragen. Der SWR wird durch den Rundfunkbeitrag finanziert und arbeitet unabhängig von Werbung und Politik.

Meistgelesen

  1. Die wildeste Playlist des Jahres Juhu! SWR3 spielt heute verrückt! Her mit euren Musikwünschen 🥳

    Am Feiertag läuft wirklich ALLES im Radio! Partymusik, Filmsongs, Kinderlieder, Heavy Metal oder Schlager. Schickt uns jetzt hier eure Wünsche und seid dabei!

  2. Petition für Sarah gestartet Frankreich: Toilettenfrau gefeuert – wegen eines Euros Trinkgelds?!

    Eine Pariser Reinigungskraft hat einen Euro Trinkgeld angenommen – und ist deshalb jetzt ihren Job los. Eine Petition gegen diese Entscheidung hat schon Zehntausende Unterschriften gesammelt.

  3. Leiblicher Vater, rechtlicher Vater, Sorgerecht ... Nicht verheiratet? Das sollten zukünftige Papas und Mamas unbedingt wissen 👪

    Ihr plant, irgendwann ein Kind zu bekommen, seid aber nicht verheiratet? Dann solltet ihr das hier unbedingt lesen – besonders zukünftige Väter. Denn ein paar Gesetze sind ziemlich altmodisch und unfair, findet unser Autor.