Seit etwa 14 Tagen streckt das kleine Känguru seinen Kopf aus dem Beutel von Mama Roxy. Das freut die Besucher des Schwarzwaldzoos in Waldkirch. Wen sie aber nicht im Gehege beobachten können: Känguru-Papa Jack. Der ist nämlich seit Juni verschwunden.
Damals sprang das Bennet-Känguru über einen Zaun und ist seitdem auf und davon. Sein Verhalten sorgt am Gehege für Spekulationen:
Normales männliches Benehmen… Angst vor der Verantwortung vermutlich.
Tierpfleger Timo Mayer kann da zumindest teilweise zustimmen: „Normales männliches Kängurverhalten!“ Denn: Es sei sehr selten, dass sich die Tiere zu festen Gruppen zusammenschließen. Die Väter hätten keinerlei Bindung zu den Jungtieren. „Normalerweise ist es in der Natur so, dass die Jungen gezeugt werden und dann sucht sich der Vater im besten Fall die nächste Frau, die mit ihm anbandelt“, erklärt der Tierpfleger weiter.
Schon gewusst? So leben Känguru-Mütter
Känguru-Mama Roxy lebt jetzt also wie alle anderen Känguru-Mütter als Alleinerziehende. Übrigens – rund um die Fortpflanzung gibt es einige Känguru-Fakten, die einen zum Staunen bringen:
- Känguru-Weibchen können eine Schwangerschaft anhalten. Wenn es zu wenig Nahrung gibt oder das Wetter ungünstig ist, können Kängurus die Entwicklung ihres Babys für mehrere Monate stoppen.
- Ein Känguru-Weibchen ist außerdem fast das ganze Leben lang schwanger: Meistens wird das Känguru nur wenige Tage nach der Geburt wieder schwanger. Dieser Embryo entwickelt sich aber kaum, solange das andere Jungtier noch im Beutel ist. Erst wenn das ältere Kind stirbt oder groß genug ist, um außerhalb des Beutels zu leben, wächst das neue Baby weiter.
- Baby-Kängurus verbringen die ersten Lebensmonate nur im Beutel. Doch was passiert, wenn sie mal aufs Klo müssen? Richtig: Sie erleichtern sich im Beutel. Känguru-Mütter machen es dann mit ihrer Zunge wieder sauber.
Känguru Jack: Gesehen – aber nicht eingefangen
Zum Aufenthaltsort von Papa Jack gab es übrigens zuletzt vor vier Wochen einen Hinweis. Er wurde in Sankt Georgen im Schwarzwald gesichtet, konnte aber nicht eingefangen werden. Der Zoo gibt die Hoffnung aber nicht auf und bittet: Wer Jack sieht, soll sich umgehend melden.
Am Anfang trug Jack noch einen Ortungschip. Mehr zur Suchaktion gibts hier: