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REDAKTEUR/IN
Florian Scheffel, ARD-Rechtsredaktion
Vanessa Valkovic
Vanessa Valkovic (Foto: SWR3)

Der Dauerfrost im Südwesten sorgt für spiegelglatte Straßen – das kann vor allem für Autofahrer gefährlich werden. Darf mein Arbeitgeber von mir verlangen, dass ich mich trotzdem auf den Weg zur Arbeit mache? Die ARD-Rechtsredaktion klärt auf.

SWR3Land ist von Schnee bedeckt. Arktische Kaltluft bestimmt in den nächsten Tagen unser Wetter im Südwesten. Das heißt: Es wird richtig kalt. Es gibt Dauerfrost und nachts fallen die Temperaturen zum Teil unter minus zehn Grad. Während wegen der Corona-Pandemie viele Menschen im Home-Office arbeiten, kann diese Wetterlage besonders für die Menschen gefährlich werden, die nicht von zu Hause aus arbeiten können und morgens mit dem Auto oder Fahrrad zur Arbeit kommen.

Muss ich bei Schnee und Glatteis zur Arbeit kommen?

Wenn rechts und links an der Fahrbahn Schneemänner stehen und die Straßen spiegelglatt sind, fragen sich Arbeitnehmer deshalb immer wieder: Muss ich auch dann zur Arbeit kommen, wenn Straßen und Wege zum Arbeitsplatz vereist sind? Und vor allem: Werde ich trotzdem bezahlt, wenn ich nicht zur Arbeit komme? 

Das Arbeitsrecht hilft bei Schneechaos nicht weiter

Der arbeitsrechtliche Grundsatz ist: „Ohne Arbeit – Kein Lohn“. Das Gesetz kennt vor allem eine wichtige Ausnahme, die in § 616 BGB geregelt ist. Danach wird derjenige, der nicht zur Arbeit kommt, trotzdem bezahlt, wenn er für kurze Zeit „durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden“ daran gehindert wird. Störungen des Straßenverkehrs durch Eisglätte liegen aber nicht „in der Person“ des Arbeitnehmers, sondern betreffen viele Menschen. Verunfallt hingegen der Arbeitnehmer aufgrund des schlechten Wetters und kommt deswegen nicht zur Arbeit, liegt ein Grund „in seiner Person“ vor. Das Gesetz hilft dem Arbeitnehmer bei schwierigen Wetterbedingungen also grundsätzlich nicht weiter. Das „Wegerisiko“ trägt der Arbeitnehmer.  

Das gilt übrigens auch, wenn man wegen einer vereisten Straße zu spät kommt: Wenn vorher klar ist, dass die Straßen glatt sind, muss man sich früher auf den Weg machen.

  

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