Stand
AUTOR/IN
Leo Eder
Leo Eder (Foto: SWR3)
Cornelia Stenull
Cornelia Stenull (Foto: SWR3)
Svenja Maria Hirt
Judith Schneider

Ob Nüsse, Kräuter oder Obst – was irgendwo hängt oder wächst, lässt sich schnell in den Mund stecken. Doch darf man das? Wir sagen euch, wo das erlaubt ist und wo nicht.

Mal nebenher beim Spazierengehen einen Apfel vom Baum pflücken – was viele machen, ist kein Kavaliersdelikt, sondern Mundraub, also Diebstahl und somit eine Straftat.

Weiße oder gelbe Bänder signalisieren: „Ernten erlaubt“

In manchen Landkreisen gibt es aber so viel Obst, dass es teilweise gar nicht geerntet werden kann. Dagegen wollen sie etwas tun: mit weißen oder gelben Bändern um Bäumen, die signalisieren: Hier darf man gerne ernten.

Pünktlich zu Beginn der Herbsternte hat am Dienstag zum Beispiel der Landkreis Esslingen ein solches Projekt gestartet. An entsprechend markierten Bäumen dürfen sich alle bedienen – aber bitte ohne zu klettern oder Leitern!

Esslingen

Kreis Esslingen startet Aktion "Gelbes Band": Obst ernten erwünscht

Im Landkreis Esslingen ist am Dienstag das Projekt "Gelbes Band" gestartet. Besitzer von Obstbäumen, die diese nicht nutzen, können diesen mit einer Markierung zum Ernten freigeben.

SWR4 BW am Nachmittag SWR4 Baden-Württemberg

Auch der Neckar-Odenwald-Kreis hat im vergangenen Jahr eine Aktion gestartet, durch die der große Ertrag besser genutzt werden soll. Von allen Bäumen, die ein gelbes Band tragen, dürfen die Früchte von jedem gepflückt werden – ohne zu fragen und ohne Angst vor einer Strafe. In anderen Städten kann es auch ein weißes Band sein.

Hier kannst du Obst aus der Nachbarschaft legal „klauen“

Ein bisschen unglücklich gewählt ist der Name der Plattform Mundraub.org. Hier kann man Bäume finden, von denen man legal ernten darf – ohne des Diebstahls beschuldigt zu werden.

Jeder, der eine Stelle gefunden hat, kann sie in die Karte eintragen. Demnach sollen zum Beispiel Kirschen in der Gartenstraße in Karlsruhe gepflückt werden können, Haselnüsse soll es in der Goldenbrunnengasse in Mainz und Brombeeren in Koblenz an der Clara-Viebig-Straße geben.

Wer also kostenlos an Obst, Kräuter oder Nüsse kommen will, muss nur die jeweilige Adresse suchen und gucken, was andere in der Umgebung gefunden haben.

Wer einen neuen Ort auf der Karte angibt, weil er Obstbäume, -sträucher, Nüsse oder Kräuter gefunden hat, muss sich sicher sein, dass beim Eintragen und/oder Ernten keine Eigentumsrechte verletzt werden. Vorsicht, sonst wäre es Diebstahl!

Obst nicht nur ernten, sondern auch pflegen

Außerdem soll nur für den Eigenbedarf gepflückt werden – körbeweise Obst abtransportieren ist also nicht vorgesehen. Und zu guter Letzt wünscht sich die Plattform, dass man sich auch für die Pflege und Nachpflanzung von Obstbäumen einsetzt.

Nicht nur Obst for free, auch Wasser gibt's umsonst

Solche Karten gibt es aber nicht nur für Obst und Nüsse. Wer Durst hat und seine Trinkflasche auffüllen möchte, kann auf dieser Refill-Karte checken, wo er kostenloses Leitungswasser findet.

Meistgelesen

  1. Sascha Zeus oder Cindy aus Marzahn? So genial eröffnen Wirby & Zeus ihre Show beim Comedy Festival!

    Sie haben ganz viel Quatsch im Kopf und deswegen lieben wir sie so sehr: Die besten Aktionen, absurdesten Geschmackstests und witzigsten Geschichten von Michael Wirbitzky und Sascha Zeus findet ihr hier!

  2. „Leider hat uns die Nacht nicht weitergebracht“ Helfer suchen Sechsjährigen jetzt mit „leiser Strategie“ und Botschaften der Mutter

    Der 6-jährige Arian ist Autist und seit Montag verschwunden. Hunderte Freiwillige, Polizisten, Soldaten und Feuerwehrleute geben bei der Suche alles – bislang immer noch vergeblich.