Im internationalen Vergleich ist Organspende in Deutschland immer noch ein schwieriges Thema. Die Zahlen sind relativ niedrig, tausende Patienten warten dringend auf ein Organ. Hier soll das neue Organspende-Register helfen: Kliniken können ab Sommer unkompliziert und schnell danach suchen, was der Organspende-Wunsch von Patientinnen und Patienten ist.
Keine Zeit zu lesen? Alles zum Organspende-Register könnt ihr auch in unserem SWR3 Topthema anhören:
Organspenderegister online: Wie funktioniert das?
Das Register findet ihr hinter diesem Link: www.organspende-register.de. Die Infos, die ihr eintragt, sind im Grunde ähnlich wie beim herkömmlichen Organspendeausweis. Zuerst könnt ihr eure Mailadresse und eure Versichertennummer eingegeben. Dann geht es so weiter:
- Ihr könnt der Organspende generell zustimmen oder sie ablehnen.
- Wenn ihr zur Spende bereit seid, könnt ihr noch einschränken, welche Organe entnommen werden dürfen. Übrigens: Wenn ihr euch irgendwann umentscheidet, könnt ihr diese Eingaben später auch wieder verändern.
- Nach dem Antrag gibts eine „Erklärungs-ID“ per Mail. Mit der könnt ihr eure Angaben jederzeit bearbeiten oder löschen.
Kann also jeder schnell und einfach Angaben zu seiner Organspende machen?
Das Problem ist hier, dass ihr für die Registrierung einen Personalausweis mit Online-Funktion und PIN braucht. Denn: Ihr müsst euch zunächst mit der Ausweis-App und dem Personalausweis identifizieren. Wer diese Online-Funktion noch nicht hat, kann das Register also nicht nutzen. Das hat auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert. Eigentlich war ursprünglich geplant, dass die Daten auch über die Bürgerämter der Kommunen eintragen werden können. Dafür fehlt es bei den Ämtern aber an der technischen Ausstattung.
50 Jahre Organspendeausweis Die wichtigsten Fakten zur Organspende
Seit einem halben Jahrhundert werden Organspendeausweise ausgestellt und trotzdem sind sich viele nicht sicher, was nach dem Tod eigentlich genau passiert. Die wichtigsten Fakten haben wir hier zusammengestellt.
Sollte ich den Organspendeausweis trotzdem noch im Geldbeutel haben?
Den „alten“ Organspendeausweis solltet ihr auf jeden Fall behalten, mindestens mal in der Übergangszeit bis zum Januar 2025. Das wird auch auf der Informationsseite vom Online-Organspende-Register empfohlen. Außerdem wird dort auch empfohlen, dass ihr zusätzlich eure nahen Angehörigen informiert, wie ihr euch entschieden habt. Auch eine Patientenverfügung oder andere schriftliche Erklärungen können im Ernstfall neben dem Organspende-Register für eine Entscheidung genutzt werden. Übrigens: Gibt es hier mehrere Dokumente, gilt immer das jüngste.
Der Organspende-Tattoo für die Haut
Im Zweifel schnell Leben retten? Manche Menschen lassen sich ein bestimmtes Tattoo stechen, damit sie gleich auf den ersten Blick als potenzieller Organspender erkennbar sind. Das Symbol: Zwei Halbkreise und ein ganzer Kreis – sie stehen für das „O“ in Organ und das „D“ für Donor, auf Deutsch Spender. Aber Achtung: Die Tätowierung ist kein offizielles Dokument! Mehr Informationen dazu lest ihr hier bei unseren Kolleginnen und Kollegen von ARD Brisant.
SWR3-Podcast „True Care“: Ralfs Weg zum Spenderherz
Für Ralf war eine Organspende die letzte Rettung. Mit 45 verschleppte er eine Lungenentzündung, damit begann für ihn eine fast 15-jährige Krankheitsgeschichte. Im SWR3-Podcast True Care – intensive Fälle mit Ricardo Lange erzählt er seine Geschichte.
True Care – Intensive Fälle mit Ricardo Lange Weitermachen trotz Krankheit: Ralfs Geschichte macht Mut
Im neuen SWR3-Podcast „True Care - Intensive Fälle mit Ricardo Lange“ erzählt Protagonist Ralf seine fast 15-jährige Krankheitsgeschichte – und die geht buchstäblich ans Herz. ❤