STAND
AUTOR/IN
Peter Knetsch
SWR3

„Unter Kriegern“ heißt die Tatort-Folge, in der die Frankfurter Kommissare Janneke und Brix ermitteln. In ihrem letzten Fall – der spielte an Halloween – haben beide schon gegen Poltergeister gekämpft und den Horror pur erlebt. Ihr neuer Fall ist realistischer, aber nicht weniger gruselig.

Was ist das denn für eine schreckliche Familie?

Da ist der 12-jährige Klugscheißer Felix, der hocheloquent die Notengebung seines Lehrers als „kontraproduktiv“ bemängelt und tatsächlich eine bessere Note aushandelt. Felix ist ein Horror für die Lehrer. Der dazugehörige Vater, Joachim Voss, ist ein Horror für Ehefrau Meike. Die wird erniedrigt, beleidigt und behandelt wie der letzte Dreck.

Die Leiche qualvoll verdurstet

Mit ihrer schlichten, trampeligen Art passt die Ehefrau so gar nicht zu ihrem arroganten Schnösel-Mann und dem bizarren Sohn. Irgendwas stimmt da nicht. Und was hat das alles mit dem Mord in diesem Tatort zu tun? Im Heizungskeller eines Sportleistungszentrums wird die Leiche eines anderen Jungen gefunden. Er liegt qualvoll verdurstet in einem schalldichten Kessel. Die Spur führt zum Hausmeister des Zentrums, Herrn Brunner. Der Mann hat zwar ein Aggressionsproblem und wird therapeutisch behandelt, aber ist er auch der Mörder?

Tatort KW 15 Unter Kriegern (Foto: © HR/Bettina Müller)
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen
© HR/Bettina Müller Bild in Detailansicht öffnen

Jeder könnte der Mörder sein

Das sind alles Zutaten in einem Krimi, in dem das Gefühl aufkommt, hier könnte jeder jeden töten: Meike Voss ihren Mann und umgekehrt und Hausmeister Brunner eigentlich alle. Selbst im kleinen Felix steckt viel kalte, unterdrückte Wut, so dass man auch ihm alles zutraut.

Der Junge, verstörend gut gespielt von Juri Winkler, rutscht von der Engelchen – in die Teufelsrolle. Das eine Mal bastelt er brav an seinem Modellauto rum, das andere Mal stalkt er seine Klassenkameradin und röchelt mit verstellter Stimme „Ich sauf dein Blut, Hure!“ in sein Handy. Doppelgesichtig, gruselig.

Die Szenenbilder: Steril und brutal

Das alles wird sehr ästhetisch in Szene gesetzt: Licht, Kamera, die Ausstattung – egal ob die Luxusvilla der Familie oder das Sportzentrum. Die Szenen wirken kühl und steril, fast brutal schmucklos. Sobald die Stimmung bedrohlicher wird, wechseln auch die Farben. Die Bilder werden gallig-gelb bis panik-blau – colorierte Gänsehaut.

Das ist Kunst – dafür stehen die Frankfurter Tatorte – aber mir persönlich ist es zu künstlich. Krimi-Schauen nur wegen toller Kulissen? Nö!

Weniger ist manchmal mehr

Zu oft steht der Effekt, nicht die Story, im Vordergrund. Deswegen wirken auch viele der Figuren oder Beziehungen im Film unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Ein bisschen weniger wäre hier deutlich mehr gewesen. Eigentlich nur zwei Elche, der kleine Juri Winkler holt aber noch einen extra.

STAND
AUTOR/IN
Peter Knetsch
SWR3

Meistgelesen

  1. Leichte Schäden So heftig war das Erdbeben im Südwesten

    Am Mittwoch hat ein Beben die Grenzregionen in Deutschland, der Schweiz und Frankreich zittern lassen. Alle Infos hier!

  2. In Gedanken immer beim Jobwechsel? Unzufriedenheit im Job: Was der Chef damit zu tun hat

    Nur jeder vierte Arbeitnehmer ist zufrieden mit seinem Chef oder seiner Chefin – das belegt eine Studie. Woran das liegt, wann man kündigen sollte und wie die Zufriedenheit zurückkommen kann, lest ihr hier!

  3. Liveblog: Der Krieg in der Ukraine Weltbank: Aufbau der Ukraine kostet mehr als 400 Milliarden Dollar

    Russland versucht weiter, die Ukraine einzunehmen. Der Krieg hat auch Auswirkungen auf Europa und die ganze Welt. Alle Infos dazu.

  4. Reutlingen

    Hausdurchsuchungen So kam es zu den Schüssen bei der „Reichsbürger“-Razzia

    Am Mittwoch gab es eine deutschlandweite Razzia bei sogenannten Reichsbürgern. In Reutlingen wurde dabei geschossen. Hier steht, was passiert ist!

  5. Südwesten

    BW und RLP Kitas, Kliniken, Busse und Bahnen: Warnstreiks in BW und RLP

    Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst wurden am Mittwoch ausgeweitet. Was in deiner Gegend los war, erfährst du hier.

    LUNA SWR3

  6. Freudenberg (NRW)

    Zwölfjährige von zwei Mädchen getötet Fall Luise aus Freudenberg: Familie und Freunde nehmen Abschied

    Die Nachricht ist immer noch ein Schock: Zwei Kinder haben mutmaßlich eine Zwölfjährige getötet. Die Familie, Freunde und die Öffentlichkeit trauern.