Diesmal wird uns ein richtiger Öko-Krimi präsentiert: Es geht um Bodenschätze, genauer um sogenannte „Seltene Erden“. Ohne sie gäbe es keine Computer, keine Handys, kein Internet. Die Welt giert förmlich nach Seltenen Erden – und so selten wie sie sind, werden sie auch selten fair gefördert und gehandelt. Ein junger Umweltaktivist soll sogar ermordet worden sein, weil er die Machenschaften der Firma Marex aufdecken wollte.
Diese ist tief in die Förderung und den Handel von Seltenen Erden verstrickt. Und ausgerechnet Jens Adam, ein Manager dieser Firma, will auspacken – zumindest über den Tod des Aktivisten. Bei einer protzigen Firmenparty auf einem großen Segelschiff wird Adam spektakulär erschossen. Seine Leiche stürzt über die Reling ins offene Meer und taucht nicht mehr auf.







Firma Marex im Visier der Ermittler
Jetzt sind die Kommissare gefragt: Klaus Borowski und Sarah Brandt nehmen die Ermittlungen auf. Natürlich gelten die dubiose Firma Marex und ihre durchtriebenen Mitarbeiter schnell als die Topverdächtigen. Doch auch im privaten Umfeld des Managers gibt es Verdächtige. „Seltsamer Fall, seltsame Frauen“, sagt Borowski sinnierend, auch die „seltsame“ Ehefrau von Jens Adam könnte ihren Mann getötet haben – aus Eifersucht, denn er hatte mehrere Affären. So ist der Tatort aus Kiel eher ein ruhiger Vertreter seiner Gattung. Klassische Gags wie beim beliebten Münster-Tatort sucht man hier natürlich vergebens. Borowski ist da naturgemäß sehr zurückgenommen. Trotzdem gibt es immer wieder kleine, heitere Momente. So taucht zum Beispiel der Schriftsteller Frank Schätzing in einer Gastrolle auf, was einen kleinen, humorvollen Dialog ermöglicht.
Ermittlungen im Duo sehr ansehnlich
Der Kieler Tatort-Kommissar Borowski ist ein „faszinierend sympathischer Unsympath“. So hat es Buchautor Frank Schätzing mal formuliert. Axel Milberg alias Klaus Borowski als Typ, den man in dem einen Augenblick schrecklich findet, und einen Augenblick später schon wieder total menschlich und nett. Die Zuschauer fanden das immer nur mittelprächtig.
Doch seit der „sympathische Unsympath“ mit Sibel Kekilli an seiner Seite ermittelt, sind die Folgen wieder absolut ansehnlich und viel weniger angestaubt als früher.
Fazit
Insgesamt ist der Tatort „Borowski und das Meer“ aber durch und durch ein Krimi, und so soll es ja auch sein. Ein besinnlicher Krimi, der ohne große Action auskommt, und doch nie langweilt, weil er an entscheidenden Stellen mit neuen Wendungen um die Ecke kommt. Für meinen Geschmack ein überdurchschnittlich guter, wenn auch eher leiser Tatort.