Schuld ist das ganz große Thema in diesem Polizeiruf. Und auch Kommissar von Meuffels scheint nicht ganz frei von Schuld zu sein. Vor zehn Jahren hatte er einen Mann wegen Mordes an einem 16-jährigen Mädchen ins Gefängnis gebracht. In einem langen Verhör hatte der vermeintliche Täter den Mord gestanden. Doch nun wird der verurteilte Mädchenmörder tot in seiner Zelle gefunden. Suizid. Ohne Zweifel.
Falscher Mörder?
Eigentlich ist damit alles geklärt. Doch als der Tod des Häftlings in der Zeitung steht, meldet sich ein anderer Mann – und gesteht denselben Mord. Er sei der Täter, der tote Häftling habe damals nur aus Gefälligkeit gestanden. Von Meuffels glaubt dem Mann kein Wort. Doch später kommen die Selbstzweifel. Hat er den Mann vor zehn Jahren tatsächlich zu einem Geständnis gedrängt? Ist er Schuld an der möglicherweise falschen Verurteilung? Ja vielleicht sogar Schuld am verzweifelten Selbstmord im Gefängnis?












Katz- und Mausspiel mit dem Zuschauer
Damit beginnt ein fein erzähltes, beeindruckendes Psychogramm eines Mannes, der angibt eine junge Frau getötet zu haben. Und auch ein Katz-und Mausspiel mit dem Zuschauer. Denn jedes Mal, wenn man dazu neigt dem angeblichen Täter zu glauben, sagt der etwas so groteskes oder dummes, das man ihn doch wieder nur für einen Möchtegern-Mörder hält. Ein wunderbar austariertes Spiel um die Glaubwürdigkeit eines Menschen. Nichts ist dabei vorhersehbar, die Spannung nährt sich allein aus der Frage, ob der Geständige nun auch der Täter ist. Das ergibt einen – auf eine ganz ungewohnte Art – spannenden Krimi. Für Fans von Kommissar von Meuffels ein wahres Fest, aber auch die Nebenrollen sind erstklassig besetzt. Alles unverbrauchte Gesichter, aber wunderbare Schauspieler, die den Polizeiruf echt und authentisch wirken lassen. Dazu die gewohnt unaufgeregte Machart des Polizeirufs. Genau das Richtige für eine ruhige, aber doch spannende Sonntagabendunterhaltung.
Ich gebe sehr gute vier von fünf Elchen.