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Louis Leßmann
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Amelie Heß
Amelie Heß (Foto: SWR)

Überfüllte Kinderstationen, geschlossene Schulen, Medienberichte von „mysteriösen“ Lungenentzündungen. Warum uns keine neue Pandemie droht, erfährst du hier.

Die Ausgangslage: Chinesische Medien und das weltweite Meldesystem für Krankheiten „Promed“ hatten in den vergangenen Tagen von einer Häufung von undiagnostizierten Lungenentzündungen bei Kindern berichtet. Besonders betroffen sei der Norden Chinas gewesen.

Auf Social Media kursierten Bilder von vollen Kinderstationen und auch die Medienberichte besorgten Menschen auf der ganzen Welt – schließlich stecken die vergangenen Jahre uns allen noch ein wenig in den Knochen.

Entwarnung: China meldet keine neuen Erreger

Die ungewöhnliche Häufung von Lungenentzündungen hat auch die Weltgesundheitsorganisation WHO auf den Plan gerufen. Sie bat China um Informationen zur Lage im Land. Nach einer Telefonkonferenz habe die chinesische Gesundheitsbehörde am Donnerstag betont, dass sie keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitserreger entdeckt habe, so die WHO. David Beck aus der SWR-Wissenschaftsredaktion erklärt:

Das sind alles nur ganz normale Krankheitserreger – Grippe, Corona, andere Erkältungsviren und -bakterien. Das Ding war einfach, dass manche dieser Lungenentzündungen noch nicht diagnostiziert waren, als die WHO die Daten überprüft hat, deshalb wollten sie Klarheit von den chinesischen Behörden.

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Nachrichten Lungenkrankheit in China: WHO gibt Entwarnung

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Lungenkrankheit in China: WHO gibt Entwarnung

Eine mögliche Erklärung: China hat bis Dezember 2022 an einer Null-Covid-Strategie mit besonders harten Restriktionen wie Lockdowns und Zwangsquarantäne festgehalten, weshalb die Nachholeffekte bei Corona und anderen Infektionsskrankheiten stärker ausfallen könnten.

Panikmache in den Medien: Wie kann ich als „Normalo“ solche Meldungen richtig einordnen?

Oft ist es als Nicht-Wissenschaftler nur schwer möglich, Meldungen wie diese einzuordnen. Auch Journalistinnen und Journalisten können Nachrichten missverstehen. So wurden aus den undiagnostizierten Lungenkrankheiten in China auf einmal „mysteriöse“ Lungenkrankheiten – und schon hat die Nachricht eine ganz andere Wirkung, obwohl die Fälle nicht mal mysteriös waren. Als Faustregel empfiehlt David Beck deshalb:

Je weniger Informationen es gibt, desto weniger Sorgen muss ich mir machen. Meistens kommt bei solchen Meldungen nicht mehr bei rum als bei dieser Geschichte.

Lungenentzündungen in China: Wie geht es weiter?

Die WHO empfahl China, die Fälle weiterhin zu überwachen. Menschen sollten sich gegen Influenza und Covid-19 impfen lassen und die üblichen Schutzmaßnahmen wie regelmäßig Hände waschen, Lüften und sich von Kranken fernhalten, einhalten.

Since mid-October 2023, WHO has been monitoring data from Chinese surveillance systems that have been showing an increase in respiratory illness in children in northern China.Today, WHO held a teleconference with Chinese health authorities in which they provided requested data… pic.twitter.com/lkO22QrelQ

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