Expertinnen, Experten und Hunderte Freiwillige aus aller Welt wollten den See in den Highlands von Schottland nochmal ganz genau untersuchen. Am Samstag und Sonntag suchten sie wieder das Ungeheuer von Loch Ness.
Mit Mikrofonen und Wärmebildkameras – so lief die Suche nach Nessie
Tagsüber kreuzten Boote mit spezieller Technik wie einem Hydrophon, einer Art Mikrofon, das den Schall unter Wasser hörbar machen kann, über den Loch Ness. Auch Drohnen mit Wärmebildkameras sollten zum Einsatz kommen, konnten aber wegen des Regens zunächst nicht aufsteigen. Nach Angaben der Organisatoren – des Loch Ness Centre und der Freiwilligengruppe Loch Ness Exploration – war es die systematischste Suche seit 1972.
Vor Ort suchten allerdings nur wenige Dutzend Menschen mit Fernglas und Kamera, ein paar Hundert versuchten ihr Glück von zu Hause aus per Webcam. Enorme Regenschauer behinderten die Suche am Samstag. Es regnete so stark, dass sogar die parallel laufenden Highland Games abgesagt wurden. Keine guten Bedingungen für scharfgestochene Bilder eines Seeungeheuers.
SWR3-Korrespondentin Gabi Biesinger berichtet von der Suchaktion am Loch Ness:

Nachrichten Dem Monster auf der Spur – Nessie gehört, aber Aufnahme hat versagt
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SWR3-Großbritannien-Korrespondentin Gabi Biesinger über die Suchaktion nach dem Seeungeheuer von Loch Ness.
„Bizarre Geräusche“ in Loch Ness
Bei einem Test des Hydrophons am Freitag seien „bizarre Geräusche“ im See zu hören gewesen, sagte Projektleiter Alan McKenna. Bei einer Überprüfung der Stelle am Sonntag habe man aber nichts mehr hören können. Ob die Geräusche tatsächlich von einem Lebewesen oder etwa durch Gase ausgelöst worden waren – unklar.
Erste Nessie-„Sichtungen“ gemeldet
Am Sonntagmorgen meldete McKenna im Ort Drumnadrochit, es seien einige Hinweise von den Menschen eingegangen, die den weltbekannten Loch Ness über Webcams beobachtet hätten. Die Berichte würden nun überprüft. Er gehe aber davon aus, dass es sich weitgehend um falschen Alarm handele.
Es gibt jede Menge Daten, und wir werden viel Zeit benötigen, alles zu prüfen.
Diese zwei wollten morgens im Loch Ness schwimmen gehen – und sahen etwas im Wasser:
Korrespondentin Biesinger über Donald MacKinnon, der das Monster im Jahr 1979 beim Angeln für ein paar Minuten gesehen haben soll:

Nachrichten Dem Monster auf der Spur – ein „Dinosaurier“ im See
- Dauer
SWR3-Großbritannien-Korrespondentin Gabi Biesinger über die vergangene Suche nach Nessie.
Das Ungeheuer von Loch Ness – was steckt dahinter?
Berichte darüber, dass ein angebliches Seeungeheuer gesichtet wurde, gibt es seit Jahrhunderten. Bis heute tauchen immer wieder Fotos auf, die das Monster zeigen sollen. Zu sehen ist häufig nicht viel – es könnten ebenso gut Seehunde sein. Den Nessie-Tourismus gibt es seit knapp 90 Jahren. Damals hatte die Lokalzeitung über die Begegnung einer Hotelmanagerin mit einem Wassermonster berichtet.
So lukrativ ist der Loch-Ness-Tourismus für Schottland
Auffällig: Es sollen wohl überwiegend Beschäftigte der Tourismusbranche gewesen sein, die das Ungeheuer gesehen haben. Schottlands jährliche Einnahmen durch den Tourismus am Loch Ness werden auf rund 40 Millionen Pfund geschätzt. Gefährdet eine potenziell erfolglose Suchaktion nach Nessie dieses lukrative Gewerbe? Lewis Scott, Reporter der britischen ITV News, ist sicher: Der Mythos um das Monster von Loch Ness wird weiterleben.