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Isabel Gebhardt
Isabel Gebhardt
Corinne Schwager
Corinne Schwager

In Frankreich geht ein großer Prozess in die finale Phase. Gisèle Pélicot wurde von ihrem Mann betäubt zur Vergewaltigung angeboten. Der Prozess ist bewusst öffentlich, um Betroffenen Mut zu machen.

Es ist ein Prozess, der die ganze Welt erschüttert: Der Fall von Gisèle Pélicot. Jahrelang ist sie von ihrem Mann und Fremden vergewaltigt worden. Bewusst hat sie sich dazu entschieden, den Prozess öffentlich stattfinden zu lassen. Ein hoher Preis, der aber etwas bewegen kann, schreibt SWR3 Redakteurin Corinne Schwager in ihrem Kommentar an Gisèle Pélicot:

Um den Prozess und wie er die Menschen in ganz Frankreich beschäftigt, darum ging auch es im SWR3-Topthema:

Wie der Prozess von Avignon Frankreich prägt

Topthema vom 21.11.2024 Wie der Prozess von Avignon Frankreich prägt

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Das Urteil ist noch nicht gefallen, und doch hat dieser Prozess im französischen Avignon schon jetzt das Land verändert. Vor Gericht steht Dominique Pelicot, der seine Frau Gisele betäubt und sie dann vergewaltigt hat. Vor Gericht stehen auch Männer, denen Pélicot seine Frau in betäubten Zustand zur Vergewaltigung angeboten hat.
Wie der Prozess von Avignon Frankreich prägt – das ist das SWR3 Top Thema

Kinder von Pélicot äußern sich auch vor Gericht

„Ich hoffe, dass dieser Mann für die Grausamkeiten bestraft wird, die er meiner Mutter angetan hat“, sagte der 50-jährige Sohn David Pélicot zu den Richtern bei dem Prozess in Avignon in Frankreich. Seinem Vater, dem heute 72-jährigen Dominique Pélicot, wird vorgeworfen:

  • Dass er jahrelang seine damalige Frau Gisèle mit Schlafmitteln betäubt und dann gemeinsam mit Fremden vergewaltigt hat.
  • Die anderen Männer soll Dominique Pélicot in Internetforen kontaktiert haben.
  • Außerdem hat er Fotos und Videos von den Taten aufgenommen.

ARD-Korrespondentin Julia Borutta berichtet von dem Prozess:

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Nachrichten Pelicot-Prozess: So lief der letzte Tag der Befragungen

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Die Scham muss die Seite wechseln – weg von den Opfern hin zu den Tätern - das hat Gisele Pelicot immer wieder gefordert. Sie hat darauf bestanden, dass der Prozess gegen ihren Ex-Mann Dominique Pelicot öffentlich geführt wird. Dieser hatte sie über Jahre hinweg betäubt und vergewaltigt und auch andere Männer dazu eingeladen. Heute beginnen in diesem wichtigen und mit Spannung verfolgten Prozess in Avignon die Plädoyers der Anwälte von Gisele Pelicot. In den vergangenen zwei Tagen haben Gisele Pelicot und ihre Kinder, sowie der Hauptangeklagte Dominique Pelicot noch einmal das Wort erteilt bekommen.

Das sagen die Kinder über ihren Vater Dominique Pélicot: „Aus unseren Köpfen löschen“

„Als ich am 2. November 2020 von den Taten erfuhr, habe ich meinen Vater verloren. Zu Prozessbeginn habe ich dann ein Monster kennengelernt“, sagte David Pélicot. Er hoffe, dass es seiner Familie irgendwann gelingen werde, „diesen Mann aus unseren Köpfen zu löschen“.

Das können wir ihm nicht verzeihen.

Der jüngere Bruder Florian fragte seinen Vater vor Gericht, warum er das gemacht habe. Der 38-Jährige sagte: „Du hast doch immer gesagt, sie sei für uns eine Heilige. Aber du, du warst der Teufel in Person.“

Fotos von Tochter Caroline Pélicot gefunden

Auch die 45-jährige Tochter Caroline äußerte sich. Sie vermutet, dass ihr Vater auch sie missbraucht hat. Von ihr wurden – wie auch von ihrer Mutter – Fotos gefunden, auf denen sie halbnackt ist und schläft. Dominique Pélicot bestreitet die Vorwürfe.

Finale Phase: So geht es im Pélicot-Prozess weiter

  • Am Mittwoch beginnen die Plädoyers der Anwälte.
  • Das Urteil wird in der Woche vor Weihnachten erwartet.
  • Dominique Pélicot hat im Prozess bereits gestanden, dass er seine Ex-Frau zwischen 2011 und 2020 gemeinsam mit anderen vergewaltigt hat, als sie bewusstlos war.
  • Ihm droht eine Strafe von bis zu 20 Jahren Haft.

Das sagte Vergewaltigungsopfer Gisèle Pélicot vor Gericht

Die 72-Jährige hatte darauf bestanden, dass der Prozess nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Auch die Aufnahmen von ihr wurden öffentlich gezeigt. Der Richter wollte das eigentlich nicht tun. Aber: Gisèle Pélicot verfolgt damit ein Ziel. Sie will so bewirken, dass „Scham die Seite wechselt“. In Frankreich wird Gisèle Pélicot für ihren Mut gefeiert.

So berichten unsere WDR-Kollegen über Gisèle Pélicot und den Prozess:

Vergewaltigungsprozess von Avignon: Wie Gisèle Pelicot eine Heldin wurde | WDR Aktuelle Stunde

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