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Max Stokburger
Max Stokburger
Leo Eder
Leo Eder

Mehrere Dutzend Menschen sind im Bus gerade auf dem Weg zu einem Stadtfest, als es zu dem Messerangriff kommt. Nach der Attacke nimmt die Polizei eine 32-jährige Frau fest – was ist bisher bekannt?

Nach dem Messerangriff in Siegen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) die Stadt am Samstag besucht. Erst eine Woche zuvor hatte ein Mann mehrere Menschen beim Stadtfest in Solingen mit einem Messer getötet und weitere verletzt. Reul will mehr Sicherheitsmaßnahmen bei Veranstaltungen prüfen.

Ich lasse gerade prüfen, ob es rechtlich möglich ist, aufgrund der bestehenden Rechtslage bei großen Festen auch Taschenkontrollen durchzuführen.

Messerangriff in Bus: Das ist in Siegen passiert

  • Zu der Attacke kam es in einem Bus in Siegen (Nordrhein-Westfalen). Der Bus war mit über 40 Fahrgästen auf dem Weg zum dortigen Stadtfest.
  • Bei dem Messerangriff sind mindestens sechs Menschen verletzt worden. Laut Dortmunder Polizei schwebten drei von ihnen in Lebensgefahr, mittlerweile bestehe diese aber nicht mehr. Die anderen konnten das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.
  • Die Polizei hat nach eigenen Angaben eine 32-jährige Frau festgenommen. Sie soll für den Messerangriff verantwortlich sein. Gegen sie wurde Haftbefehl wegen eines versuchten Tötungsdelikts erlassen. Die Frau sitzt in Untersuchungshaft.

Aktuelle Informationen zu einer Straftat in #Siegen:Am Freitagabend (30. August) gegen 19:40 Uhr verletzte eine Frau in Siegen Eiserfeld auf der Freiengründer Straße in einem Bus fünf Personen mit einem Messer.

Messerangriff in Siegen: Wohl kein Terroranschlag

Was genau hinter dem Angriff steckt, ist noch nicht klar. „Wir sichern Spuren am Tatort und befragen Zeugen“, sagte ein Polizeisprecher. Die 32-Jährige sei polizeibekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gebe es Hinweise darauf, dass die Frau eine psychische Erkrankung habe. Anhaltspunkte für einen Terroranschlag gebe es aktuell nicht, so die Polizei.

Auch Reul warnte vor einem Vergleich der Taten von Solingen und Siegen:

Das, was hier in Siegen passiert ist, hat mit dem, was da in Solingen passiert ist, gar nichts zu tun. Nur: Es waren beides Mal Messer. Aber es ist eben ein riesiger Unterschied, ob da ein Terrorist unterwegs ist oder ob eine deutsche Frau, die psychische Probleme hat, wahllos auf Menschen einsticht.

Mehr Infos zum aktuellen Stand hat Sebastian Döring:

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Nachrichten Messerangriff auf dem Weg zu Siegener Stadtfest

Dauer

Sebastian Döring berichtet über den Messerangriff in einem Bus, der auf dem Weg zum Stadtfest in Siegen war.

Auf dem Weg zum Stadtfest: Busfahrer reagierte offenbar schnell

Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd hat der Siegener Zeitung gesagt, der Busfahrer habe geistesgegenwärtig reagiert. Er habe das Fahrzeug direkt nach dem ersten Tumult zum Stehen gebracht und alle Türen geöffnet. Das hätte den Fahrgästen eine schnelle Flucht aus dem Bus ermöglicht und vielleicht noch Schlimmeres verhindert. Dem Zeitungsbericht zufolge waren auch Kinder und Jugendliche in dem Bus.

Nach Messerangriff: Siegen setzte Stadtfest fort

Die Stadt Siegen setzte ihr Stadtfest am Samstag wie geplant fort. Bürgermeister Steffen Mues (CDU) hatte in der Nacht auf Samstag mitgeteilt, das Jubiläum solle weiter gefeiert werden. Bei dieser Entscheidung stützen sich die Veranstalter nach Angaben der Stadt auf die „polizeilichen Erkenntnisse der Lage“. Gleichzeitig hat sich Mues zur Tat geäußert und von „absoluter Fassungslosigkeit“ gesprochen: „Die offenbar verwirrte Einzeltäterin hat unfassbares Leid über völlig unbeteiligte Menschen gebracht, die in dem Bus unterwegs waren.

Die Tat weckt Erinnerungen an den Messerangriff von Solingen nur eine Woche zuvor:

Wirby hat mit ihm gesprochen Er überlebte den Anschlag in Solingen: SWR3 Hörer Bernd erzählt seine Geschichte

Jemand bot ihm Popcorn an, SWR3 Hörer Bernd wendete sich ab – und überlebte wahrscheinlich deshalb das Attentat von Solingen unverletzt. Doch sein Leben ist seither ein anderes.

Unsere Quellen

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Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Der Evangelische Pressedienst (epd) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AFP, AP und SID.

X ist ein soziales Netzwerk aus den USA und wird häufig von Politikern oder Journalisten genutzt. Bis zu seiner Umbenennung hieß das Netzwerk Twitter. Auch Unternehmen und Vereine sind auf X aktiv. Sie schreiben Beiträge (früher: Tweets) mit wichtigen Infos über sich selbst. Ein solcher Beitrag kann dadurch zu einer Nachrichtenquelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Beitrag echt sind. Seit Elon Musk das soziale Netzwerk gekauft hat, ist das allerdings schwieriger geworden. Deshalb sind wir sehr vorsichtig mit Informationen, die ausschließlich über X verbreitet werden.

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