- Das ist der Testsieger beim Olivenöl
- Wie schneiden die billigen Produkte ab?
- Klimawandel hat Einfluss auf Olivenöl
- Stiftung Warentest findet auffällige Schadstoffe
Stiftung Warentest: Welches ist das beste Olivenöl?
Eines wird bei den Ergebnissen von Stiftung Warentest klar: Olivenöle haben sich in ihrer Qualität deutlich verschlechtert. Insgesamt hat sich Stiftung Warentest 23 Öle angeschaut – nur 4 schnitten dabei gut ab. Vor allem für Sparfüchse ist das Olivenöl-Testergebnis wenig erfreulich: Nur zwei native Olivenöle konnten die Tester überzeugen – und die sind beide teuer.
Bei den Bratölen sieht es ähnlich aus – auch hier konnten nur zwei überzeugen:
Die Preise haben es bei Olivenöl grundsätzlich in sich: Laut Stiftung Warentest sei kaum ein anderes Lebensmittel in Deutschland seit 2022 so viel teurer geworden: „Lag der Durchschnittspreis für einen Liter natives Olivenöl extra im letzten Test 2022 noch bei 10,30 Euro, rangiert er heute bei 15,70 Euro. Das viel verkaufte Bertolli Originale oder Discounter-Öle kosten rund doppelt so viel damals. Und die Preise klettern weiter.“
Der Grund sei auch ein Einbruch bei der Ernte, erklärt Susanne Henn von der SWR3-Umweltredaktion: Sie ist um 40 Prozent eingebrochen, das lässt die Preise um bis zu 70 Prozent steigen. Schuld daran sind Hitze, Wassermangel und Schädlinge.
Stiftung Warentest findet auffällige Schadstoffe im Olivenöl
Dreimal gab es im Test die Schadstoffnote Ausreichend.
Das Bertolli-Bratöl überstieg laut dem Test auch den Orientierungswert für Mineralölkohlenwasserstoffe, von denen sich einige in Organen anreichern könnten. Zudem sei es, wie auch das Produkt von Rewe Beste Wahl, hoch mit einem Fettschadstoff belastet (3-MCPD). „Beide Öle hielten aber den Grenzwert ein. Die Ester stehen unter Krebsverdacht und bilden sich, wenn Öl raffiniert wird.“
Diese Billig-Öle schneiden beim Test sehr schlecht ab
Die billigeren Produkte dieses Olivenöl-Jahrgangs kamen im Test nicht gut weg:
Diese Öle hätten nicht als nativ extra verkauft werden dürfen, schreibt die Stiftung Warentest. Die Öle erhalten die Note mangelhaft.
Klimawandel: Welchen Einfluss hat er auf Olivenöl?
Woher kommt der „ranzige“ Geschmack beim Olivenöl? Der Grund sei laut Stiftung Warentest die Klimakrise. Dieser Geschmack entstehe, wenn die Oliven angegriffen oder beschädigt sind. Das passiere, wenn sie vor dem Pressen zu warm lagerten oder angegoren seien.
In manchen Regionen würden die Oliven früher reif werden und müssten statt im Herbst bereits in wärmeren Monaten geerntet werden. Der Klima-Stress habe aber nicht nur Auswirkungen auf den Geschmack des Olivenöls, sondern auch darauf, wie gut für die Gesundheit das Olivenöl ist.
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Olivenöle im Test: Wie schmeckt der Klimawandel?
Nicht gut, so das Urteil von Stiftung Warentest – immer wieder fallen im Testbericht die Schlagworte ranzig, stichtig, schlammig oder langweilig. Einer der Lebensmittelchemiker hält dazu fest: Das sei das erste Mal, dass sich der Klimawandel in einem Lebensmitteltest so sehr niederzuschlagen scheint.
Dass das veränderte Klima dem Olivenanbau zusetzt, kommt aber nicht überraschend. Das sei seit etwa fünf Jahren zu beobachten, erzählt Oliven-Experte Vincenzo Verrasto Stiftung Warentest. Die deutlichen Folgen des Klimawandels würden sich je nach Region stark unterscheiden, so Verrasto.
In milden Wintern könnten außerdem mehr Schädlinge, wie beispielsweise die Olivenfliege in Italien. Diese würden dann später die Früchte attackieren. Ein weiterer Faktor sei laut dem Oliven-Experten die Art des Anbaus – Schädlinge könnten sich zum Beispiel schneller ausbreiten, wenn es außer Olivenbäumen nur wenig andere Pflanzen gebe.
Wars das jetzt mit dem guten Olivenöl?
Müssen wir uns mit dem schlechteren Olivenöl also in Zukunft anfreunden? So richtig vorhersagen lässt sich das nicht, erklärt Susanne Henn von der SWR3-Umweltredaktion. „Es ist nur schon wahrscheinlich, dass es in Zukunft häufiger schlechtere Olivenernten geben wird.“
Das bestätigt auch Testleiter Jochen Wettach. Auch er geht davon aus, dass dieses Phänomen in Zukunft öfter auftreten wird. „Schlechte Olivenernten könnten sich in der Klimakrise häufen, der Anteil an hochwertigen Ölen sinken und mehr Öl als Bratöl verwertet werden.“
Was genau hat sich denn beim Olivenöl verändert? Das erklärt Susanne Henn von der SWR3-Umweltredaktion:
Für Oliven-Experte Verrasto gibt es aber möglich Lösungen des Problems:
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