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Autor/in
Felix Lorenz
SWR3-Redakteur Felix Lorenz vor einer Holzwand.
Tamara Trunk
Tamara Trunk

Rund die Hälfte von 20 getesteten Sonnencremes schwächelt bei Stiftung Warentest. Gute Nachricht: Nicht nur der Preis entscheidet. Testergebnisse und worauf ihr achten solltet. 👇

Ob im Urlaub, bei der Gartenarbeit, bei Ausflügen oder beim Radfahren zur Arbeit: Wer sich im Sommer bei hoher UV-Strahlung oft draußen aufhält, sollte natürlich auf Sonnenschutz achten. In Super- und Drogeriemärkten gibt es ein breites Angebot an Sonnencremes und Sonnensprays ... und eigentlich sind doch alle gleich – oder? Die Ergebnisse der Stiftung Warentest aus dem Juni 2024 zeigen: Es gibt Unterschiede!

Stiftung Warentest: Welche Sonnencreme schützt am besten?

Die gute Nachricht zuerst: Die zwei besten der 20 Sonnencremes im Test gehören zu den preisgünstigsten. Ein Trend, der sich auch schon in vergangenen Jahren gezeigt hat. Ziemlich überraschend ist aber, dass zwei frühere Gewinner dieses Mal ziemlich weit hinten liegen.

Die schlechte Nachricht: Gleich sechs Sonnencremes fallen im Test wegen mangelhaftem UV-Schutz durch. Ziemlich unglücklich, wenn man bedenkt, dass das so ziemlich die wichtigste Aufgabe ist, die eine Sonnencreme erfüllen sollte.

Eine Neuigkeit: Zum ersten Mal hat Stiftung Warentest die Sonnencremes nicht nur auf UV-Schutz, sondern auch auf gesundheitskritische Weichmacher untersucht – und wurde gleich viermal fündig. Aber fangen wir von vorne an!

In blauem Pool-Wasser schwimmt eine Sonnenbrille, ein Sonnenhut und eine Flasche Sonnencreme. Symbolbild für Stiftung Warentest Testergebnisse bei Sonnencremes.
Sommer, Sonne, Wasser – wie gut, dass es wasserfeste Sonnencremes gibt, oder? Darauf sollte man sich nie verlassen, rät die Stiftung Warentest. Nach jedem Baden oder Schwitzen sollte man nachcremen.

Testergebnisse: Top Sonnencremes gibts bei Edeka & Rossmann

Klarer Testsieger: Das Sun D'Or Sonnenspray für 2,15 Euro von Edeka. Dicht gefolgt von Sunozon Sonnenspray von Rossmann für 1,95 Euro. (Preise: Euro pro 100 Milliliter.) Beide bekommen die Note „Sehr gut“ und damit den jeweils ersten und zweiten Platz.

Dabei bekamen sie in allen Testkategorien durchweg sehr gute und gute Noten, nur bei der Deklaration – also Lesbarkeit und Vollständigkeit der Anwendungshinweise – gab es leichte Abzüge.

Sinnvoll oder nicht? Stiftung Warentest zu Zahnzusatzversicherungen: Das sind die Testergebnisse 2024

Stiftung Warentest hat 287 Zahnzusatzversicherungen getestet. Gute gibt es schon für unter 30 Euro im Monat. Hier lesen, für wen es sich lohnt!

Die 5 besten Sonnencremes im Test 2024

  1. Sun D'Or Sonnenspray transparent (Edeka)
  2. Sunozon Sonnenspray (Rossmann)
  3. Eau Thermale Avène Sonnenspray
  4. Eucerin Oil Control Dry Touch Body Sun Spray Transparent
  5. Sensitives Sonnenspray von Jean&Len

Sonnencremes von Lidl und Garnier 2024 schlechter bewertet

Große Überraschung: In vergangenen Jahren noch zu den Besten gezählt, schneiden die Produkte von Lidl (Cien Sun Sonnenmilch) und Garnier (Ambre Solaire Sensitive Expert+) diesmal schlecht ab. Sie können beide nicht den angegebenen UV-Schutz einhalten und bekommen dadurch die Note „Mangelhaft“.

Sechs Sonnencremes mit mangelhaftem UV-Schutz

Insgesamt bieten sechs Produkte nicht den notwendigen UV-Schutz, dazu gehören auch das Sonnenspray von l+m Naturkosmetik Berlin, Sonnenlotion Sensitiv von Lavera Naturkosmetik, Million Dollar Sun Cream von Lush und Sun Care & Protect Sun Cream von M. Asam.

Sechs Produkte mussten wir mit der Note Mangelhaft durchfallen lassen. Unter den Produkten war das teuerste Produkt von Lush aber auch ein günstiges von Lidl.

Hier könnt ihr das ganze Interview mit Lea Lukas von Stiftung Warentest aus der SWR3-Morningshow mit Constantin Zölller und Rebekka de Buhr hören:

Eine Person sprüht sich Sonnenspray auf die Hand. Symbolbild für Stiftung Warentest Sonnencremes.

SWR3-Morningshow Sonnencremes bei Stiftung Warentest: Interview mit Warentesterin Lea Lukas

Dauer

Sonnencremes im Test: Interview mit Warentesterin Lea Lukas in der SWR3 Morningshow.

Lidls Cien Sun Sonnenmilch unterschreitet den angegeben UVB-Sonnenschutzfaktor, während Garniers Ambre Solaire Sonnenschutz-Milch keinen angemessenen Schutz vor UVA-Strahlung bietet. Was es mit den UVA- und UVB-Strahlungen auf sich hat, erklären wir weiter unten.

Unterschiede bei Sonnencremes der gleichen Marke

2023 hat Stiftung Warentest Sonnenschutzmittel für Kinder getestet: Die Produkte von Lidl und Garnier, die explizit für Kinder entwickelt wurden, zählten zu den Testsiegern. Auch wenn die Produkte für Erwachsene im aktuellen Test schlecht abgeschnitten haben, sind die Lidl Cien Sun Kids Sonnencreme und das Spray von Garnier weiterhin unverändert erhältlich.

Kinderhaut ist besonders empfindlich und anfällig für Sonnenbrand und braucht daher auch besondere Aufmerksamkeit in Sachen Sonnenschutz. Was es hier zu beachten gibt, lest ihr im Testbericht von 2023 hier. 👇

Aufpassen beim Kauf 4 Kinder-Sonnencremes sind bei Stiftung Warentest mangelhaft!

Von sehr gut bis durchgefallen: Die Ergebnisse der getesteten Kinder-Sonnencremes fallen unterschiedlich aus. Teilweise werden nicht einmal die angegebenen Lichtschutzfaktor-Werte eingehalten. Hier mehr erfahren.

Genau umgekehrt verhält es sich mit einer Sonnencreme von dm: Sie wurde 2024 gut bewertet, die Kinder-Variante war 2023 noch mangelhaft.

Vier Sonnencremes enthalten kritische Weichmacher

Zum ersten Mal hat Stiftung Warentest die Sonnencremes auch auf gesundheitskritische Weichmacher getestet. Anlass waren Untersuchungen des Umweltbundesamts, die Anfang des Jahres in Urinproben Hunderter Kita-Kinder auffällige Erhöhungen von Mono-n-Hexylphthalat (MnHexP) nachweisen konnten. Der Stoff wird im Körper unter anderem als Abbauprodukt von Weichmachern gebildet und gilt als fortpflanzungs- und gesundheitsgefährdend.

Da die nachgewiesene Menge vor allem in den Sommermonaten erhöht war, kamen schnell Sonnencremes unter Verdacht. Und tatsächlich: Stiftung Warentest konnte bei vier von 20 getesteten Sonnencremes den Weichmacher DnHexP nachweisen. Er könnte allerdings auch als Verunreinigung in das Endprodukt gelangt sein.

Der Einsatz dieses Weichmachers ist laut EU-Kosmetikverordnung verboten.

Betroffen waren die Produkte von Newkee, Ladival, Müller und Kaufland. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung stellen die ermittelten Konzentrationen des Weichmachers allerdings kein akutes Gesundheitsrisiko dar. Die Gesamtnote der betroffenen Sonnencremes ist immer noch befriedigend. Die Begründung:

In die Produkte gehört kein Weichmacher und wir fordern von den Anbietern strengere Qualitätskontrollen.

Junge Frau mit Sonnenbrille am Strand. Auf dem Rücken hat sie eine Sonne aus Sonnencreme. Sie lacht. Symbolbild für Stiftung Warentest Sonnencremes.
Was ist eigentlich drin in der Sonnencreme? Auch das ist wichtig für viele Menschen. Beim aktuellen Stiftung Warentest wurde daher auch drauf geschaut, ob beispielsweise Weichmacher drin sind.

3 Facts zu Sonnencreme

  • Eine 1,80 Meter große Person braucht eine Menge von ca. drei Esslöffeln Sonnencreme, um von Kopf bis Fuß geschützt zu sein.
  • Der UV-Schutz ist der Sinn von Sonnencreme. UVB-Strahlung versursacht Sonnenbrand, UVA-Strahlen sind für die frühere Alterung der Haut verantwortlich. Beide begünstigen die Entstehung von Hautkrebs. 
  • Wasserfeste Sonnencremes können den Verbraucher laut Stiftung Warentest in falscher Sicherheit wiegen. Für diese Werbeaussage zieht die Stiftung Punkte ab. Nach dem Baden oder Schwitzen sollte immer nachgecremt werden.

Wann muss ich Sonnencreme wegschmeißen? Warum alte Sonnencreme krebserregend sein kann

Unter Umständen ist alte Sonnencreme krebserregend, haben Forschende herausgefunden. Es kommt dabei ganz auf die Inhaltsstoffe an. Ein Stoff sticht besonders heraus.

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