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Von Autor/in Sebastian Lehmann

Lehmanns Leben: Sparen

Lehmanns Leben Ist es noch Sparsamkeit oder schon Geiz?

Dauer

Sebastian lebt zwar in Berlin, aber ein bisschen Schwabe steckt wohl auch im Freiburger.

Sebastian Lehmann lebt zwar in Berlin, aber ein bisschen Schwabe steckt wohl auch im Freiburger.

Ich bin sehr sparsam. Positiv ausgedrückt. Meine Freundin nennt es „geizig“. Mir ist es zum Beispiel psychisch nicht möglich, Geld an einem Automaten einer Fremdbank abzuheben, weil es dann ein paar Euro Gebühren kostet. Und im Supermarkt bücke ich mich immer bis zum untersten Fach, um die Billig-Produkte zu kaufen.

Mittlerweile ist meine Sparsamkeit aber plötzlich Staatsräson. Schließlich ist alles so teuer geworden. Mein Vater sagt das allerdings schon seit 40 Jahren: „Alles wird teurer.“ Nach der Logik meines Vaters müsste ein Straßenbahnticket inzwischen 250 Mark kosten (er rechnet immer noch alles in D-Mark um).

Aber wenn jetzt wegen Inflation und Putin alles plötzlich so wahnsinnig teuer geworden ist, muss das Leben in Deutschland ja in der guten alten Zeit – so vor zehn Monaten – sehr günstig gewesen sein. Eine einfache Bahnfahrt von Stuttgart nach Berlin: Ein Schnäppchen von 170 Euro. Der Kaviar nur 20 € pro Milligramm. Im Urlaub flog man sechs Wochen auf die Bahamas oder relaxen im 10-Sterne-Wellness-Hotel am Zürichsee. Das konnte sich früher wirklich jeder leisten. Jedenfalls wenn man neun, zehn Jahre Sonderschichten bei McDonalds einschob und sonst nur Salzstangen aß.

Alle sparen, oder?

Und jetzt wollen plötzlich alle sparen und kaufen mir meine irische Markenbutter im Supermarkt weg, die nur halb so viel kostet wie das Original von Kelly Silber (Name geändert).

Ich finde auch traurig, dass Energiesparen in Deutschland nur durchzusetzen ist, weil Heizen teuer geworden ist. Einem bösen Diktator in Russland oder Saudi-Arabien kein Geld zu geben oder gar etwas gegen die Klimakatastrophe zu unternehmen: Nö, deswegen verzichte ich doch nicht auf meinen Whirlpool, den ich jeden Tag mit einem Gascampingkocher auf 50 Grad erhitze.

Doch ich bin auch nicht besser. Neulich war mein Toaster kaputt und ich legte das Brot einfach für 15 Minuten in den Gasofen, bis es schön knusprig war. Aus der Ferne hörte ich Putin böse lachen. Sogar ich, der angeblich so geizig ist, spare nur, wenn es mir nicht wehtut. Und so ein Frühstück mit kaltem Toast und irischer Markenbutter – das ist doch kein Leben mehr!

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