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AUTOR/IN
Sebastian Lehmann
ONLINEFASSUNG
Felix Stängle

Alles wird anders, wenn du ein Kind hast. Oder auch nicht? Über Vaterfreuden und die einhergehenden Schwierigkeiten im Eltern-Alltag.

Meine Freundin und ich stehen im Flur und blicken in den Spiegel. Neben uns steht der Kinderwagen mit unserem niedlich schlafenden Neugeborenen. Gleich wagen wir unseren ersten Ausflug seit der Geburt. Wir sehen in unsere müden, eingefallenen Gesichter.  

I see dead people“, sagt meine Freundin. 

Ihr wollt euch die Folge von Lehmanns Leben anhören? Dann könnt ihr das hier tun!

Papa (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Sebastian Lehmann - Lehmanns Leben Papa

Dauer

Lehmanns Leben - Papa

Alles wird anders, wenn du ein Kind hast, sagten die Freunde vor der Geburt. Aber das sagt man ja immer: Du wirst volljährig – alles wird anders. Eine Ampel-Regierung – alles wird anders. Von wegen. Mein Leben blieb gleich. Das heißt: Ich stand morgens auf, machte tagsüber irgendwas (im schlechtesten Fall arbeiten) und ging abends wieder ins Bett.  

Dann wurde ich Vater – und es wurde wirklich ALLES anders. Zum Beispiel stehe ich morgens nicht mehr auf. Weil ich abends gar nicht ins Bett gegangen bin.  

Der Stress der Vor-Baby-Zeit fühlte sich im Vergleich zu jetzt an, wie auf einer Hängematte an einem Strand in der Südsee zu liegen und dann zu merken, dass man sich kurz bewegen muss, um den Pina Colada zum Mund zu führen. Mein Stresslevel jetzt: Deutschen Bahn fahren, aber nur eine Minute Umstiegszeit, die Wagenreihung ist umgekehrt, es ist Brückentag, eine vierzigköpfige Schulklasse, ein Jungesellinnenabschied und der Fanclub von Dynamo Dresden sitzen mit mir im 6er-Abteil. Dann steigt mein Baby ein. Und es ist schlecht gelaunt. Weil es Hunger hat.  

Ganz der Papa“, sagt meine Freundin, setzt dem Baby die Flasche an und wirft mir gleichzeitig ein paar vegetarische Würstchen in den Mund. 

Aber ich kann dem Baby nicht übel nehmen, wenn es hangry ist, denn es ist das beste Baby der Welt. Die Freunde hatten es vorher zwar gesagt: „Man denkt immer, dass sein eigenes Baby das beste und niedlichste ist.“ Doch dann – was für ein krasser Zufall! MEIN Baby ist wirklich das beste und niedlichste geworden. 

Alles ändert sich mit einem Baby. Auch draußen in der Stadt. Fremde Menschen lächeln einen an – meistens sind es hübsche Frauen – blicken in den Kinderwagen und  bestätigen: „Ihr Baby ist ja wirklich das schönste, das ich je gesehen habe. Ganz der Papa.“ 

Vielleicht bin ich aber auch eingeschlafen und träume. 

Plötzlich fallen mir auch die ganzen anderen frischgebackenen Eltern auf. Glücklichen Zombies gleich schieben sie Kinderwägen umher. Wie macht man das, wenn man andere Eltern im Park trifft? Nickt man sich zu und bleibt für einen kleinen Plausch stehen? So wie die Hundehalter? „Na, wie alt ist ihr kleiner Racker? Schon stubenrein? Leckerli?“ Dann wirft man eine Reiswaffel in den Kinderwagen. 

Zurück zuhause will dann das Baby was: Leider sagt es nie, was es genau will. Man muss erstmal alles ausprobieren, während es ein wenig ungeduldig wird. Ich bin fasziniert: Mein Baby ist sogar niedlich, wenn es schlecht gelaunt ist.   

Ganz der Vater“, sagt meine Freundin. Ich bin mir nicht sicher, ob sie es als Kompliment meint. 

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