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Sebastian Lehmann
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Jessica Brandt
Jessica Brandt (Foto: SWR3, Niko Neithardt)

Für Sebastian Lehmann ist Weihnachten nicht unbedingt das "Fest der Liebe"...

Lehmanns Leben: Weihnachten (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Patrick Pleul)

SWR3 Comedy Lehmanns Leben: Weihnachten

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Für Sebastian Lehmann ist Weihnachten nicht unbedingt das „Fest der Liebe“...

Weihnachten ist ein trauriges Fest. Es fängt schon bei den Adventskalendern an. Die Schokolade darin schmeckt wie mit Sägespänen versetztes Schokopulver. Schlimmer sind nur die Kalender ohne Schokolade mit ausschließlich kleinen Bildchen hinter den Türen.

Schau mal, ein Bild von einem Tannenbaum mit Schnee auf den Zweigen.“ Was denken Eltern, die ihren Kindern diese Kalender schenken? „Ein hauchdünnes Stück Billig-Schokolade einmal am Tag – das ist mir mein Kind nicht wert.“ Wahrscheinlich sind das die gleichen Eltern, die ihren Kindern auch kalten Kamillentee geben – und dann sagen: „Lecker, gesunde Spezi!

Außerdem verändert sich das Interesse an Weihnachten innerhalb der Familie über die Jahre. Je älter die Kinder werden, desto anstrengender finden sie die Weihnachtsrituale. Ab einem gewissen Alter der Kinder feiert man dann für die Eltern Weihnachten. Damit sie sich wenigstens einmal im Jahr daran erinnern können, wie schön es war, als sie noch nicht jedes Wochenende die eigene Brut mit einer Alkoholvergiftung von der Notaufnahme abholen mussten.

Weihnachten und der Baum der Hoffnung

Im Zentrum des Weihnachtsfestes steht allerdings etwas Hoffnungsvolles: der Baum. Man stellt sich einen nach Wald duftenden Tannenbaum ins Wohnzimmer, schmückt ihn mit Bienenwachskerzen und selbstgebastelten Strohsternen – bis nach ein paar Tagen alle Nadeln abgefallen sind. Dann wirft man den Baum aus dem Fenster auf die Straße, wo dieser vor sich hin trocknet und von Hunden und betrunkenen 16-Jährigen angepinkelt wird.

Bäume zu fällen, am besten eine schöne große Nordmanntanne – der SUV unter den Weihnachtsbäumen – um sie ein paar Tage später schon wieder zu entsorgen, wirkt irgendwie aus der Klimakatastrophen-Zeit gefallen. Aber seit Neustem kann man sich Christbäume auch ausleihen. Im Topf. Vegan und glutenfrei.

Vielleicht könnte man das Konzept auch für kleine Kinder übernehmen und sich ein paar begeisterungsfähige Weihnachtskinder leihen? Ist einfach schöner, wenn man jemanden dabei hat, der sich noch über gepresste Schokospäne und die Helene-Fischer-Show freut.

Weihnachten ohne Feier geht nicht!

Doch ganz ohne Weihnachtsfeierlichkeiten wäre das Jahresende noch trauriger. Ich würde die Stille an Heiligabend vermissen, das leckere Essen und Sissi. Und ich würde die schlechten Witze meines Vaters vermissen, der an Heiligabend allen „Frohe Ostern“ wünscht. Außerdem ist Silvester eh noch viel schlimmer.

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