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Amelie Heß
Amelie Heß (Foto: SWR)
Leo Eder
Leo Eder (Foto: SWR3)
Björn Widmann
Björn Widmann (Foto: SWR3)

Für alle Wacken-Fans, die dieses Jahr nicht mehr auf das Gelände konnten, gibt es einen kleinen Lichtblick: Sie haben ein Vorkaufsrecht für das kommende Wacken Open Air 2024.

Matsch – das war wohl das prägende Wort beim diesjährigen Wacken Open Air. Erstmals in der Geschichte des Metal-Festivals hatten die Veranstalter am Mittwoch wegen der schlammigen Platzverhältnisse einen Einlassstopp verhängt. Statt der erwarteten 85.000 Besucher und Besucherinnen konnten nur 61.000 Metalheads auf das Gelände.

Für all die, die es nicht mehr auf das Festivalgelände geschafft haben, gibt es neben der Rückerstattung des Ticketpreises ein Vorkaufsrecht für das Wacken Open Air im kommenden Jahr. Das kündigten die Veranstalter an. Da können sich Fans unter anderem auf die Scorpions, Amon Amarth, In Extremo und Blind Guardian freuen. Der Vorverkauf startet am Sonntagabend um 20 Uhr.

So war das Wacken 2023:

Nach vier Tagen Heavy-Metal-Party verlassen Zehntausende den Festival-Acker. Auch wenn im Verlauf des Festivals das Wetter besser wurde, stehen Trecker bereit, um die Fahrzeuge der Fans im Notfall wegschleppen zu können.

Ein Traktor zieht einen Wohnwagen vom verschlammten Campinggelände des Wacken Open Air.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Axel Heimken)
Ein Traktor zieht einen Wohnwagen vom verschlammten Campinggelände des Wacken Open Air.

Der Matsch und der damit verbundene Einlassstopp haben für die Macher des Festivals nach eigenen Angaben einen Riesenverlust mit sich gebracht. Ein Drittel der Einnahmen würden durch die Rückerstattung der Tickets fehlen, so Mitbegründer Thomas Jensen. Seiner Rechnung nach fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro. Trotz des schlechten Starts habe man aber eine sehr gute Stimmung hinbekommen, so Jensen weiter.

Laut Polizei und Rettungsdiensten war es das mit „Abstand – auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl – das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, so der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen.

Wir wünschen allen Besucherinnen und Besuchern des @Wacken eine gute Heimreise und drücken die Daumen, dass nächstes Jahr wieder alle Fans dabei sein können. Wir freuen uns definitiv jetzt schon! #WOA2023 pic.twitter.com/wEgHWcFUxO

Kritik an Wacken-Veranstaltern

An dem Anreisestopp regte sich bereits am Mittwoch große Kritik. Das Wetter sei absehbar gewesen, schrieben einige in den Sozialen Netzwerken. Man hätte früher darauf reagieren müssen. Manche forderten, das Festival komplett abzusagen.

Die Festival-Gründer und -Veranstalter, Thomas Jensen und Holger Hübner, entschuldigten sich am Mittwoch bei den enttäuschten Fans: „Es tut uns unendlich leid.“ Die Verhältnisse seien in den sozialen Medien ja zu sehen, sagte Jensen. Gemeinsam könne derzeit nur über den Stream gefeiert werden. Dem NDR teilte er mit, dass Tickets rückerstattet würden. Inzwischen gibt es dazu auch einen entsprechenden Post auf dem Wacken-Instagram-Kanal.

In einem Video am Montag waren die Veranstalter noch zuversichtlich. Alles laufe wie geplant, man müsse nur die Anreise unterbrechen. Anreisende sollten sich auf dem Weg eine Stellfläche suchen und auf Infos auf den offiziellen Social-Media-Kanälen und in der Wacken-App warten, wann es weitergehen kann.

Jensen bat die Festivalbesucher, sich auf den Campingflächen enger zusammenzustellen. Das helfe der Crew am meisten: „#zusammenrücken ist, glaube ich, das Motto!“ „Schlamm kann auch gut wärmen“, ergänzte Mitveranstalter Hübner.

Ein paar schlammige Impressionen vom Festivalgelände:

Ein Kind läuft durch den Schlamm bei Wacken (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christian Charisius)
Früh übt sich, wer mal ein echter Wacken-Gänger werden will. Bild in Detailansicht öffnen
Festivalbesucher laufen mit Gummistiefeln durch den Matsch bei Wacken (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christian Charisius)
Must-have beim Wacken Open Air: Gummistiefel. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Metalfan schiebt sein Mountainbike durch den Schlamm bei Wacken (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christian Charisius)
Ist das das, was man "Dirt bike" nennt? Bild in Detailansicht öffnen
Wacken-Opa Günter, der für seine Charity-Organisation „Lautstark gegen den Krebs“ sammelt, lässt sich trotz Rollstuhl nicht vom Matsch aufhalten. (Foto: IMAGO, IMAGO/Dirk Jacobs)
Wacken-Opa Günter, der für seine Charity-Organisation „Lautstark gegen den Krebs“ sammelt, lässt sich trotz Rollstuhl nicht vom Matsch aufhalten. Bild in Detailansicht öffnen
Banner mit der Aufschrift „Louder than hell“ vor einer matschigen Fläche (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christian Charisius)
Momentan eher „Matschiger than hell“. Bild in Detailansicht öffnen
Festivalbesucher stehen im Matsch vor einem Wacken-Merchandising-Stand (Foto: NDR/Jörn Zahlmann)
Eigentlich gar kein so ungewöhnlicher Anblick: Wacken-Merchandise im Matsch. Bild in Detailansicht öffnen

„Wir sind alle überwältigt, wie friedlich und schön es hier ist trotz des Chaos“

Theresa aus Bönningstedt hat normalerweise keine weite Anfahrt zum Wacken Open Air. Am Montag stand sie aber Stunden im Stau und es ging nichts mehr. SWR3-Moderatorin Sabrina Kemmer erwischte sie im Stillstand:

Logo SWR3 (Foto: SWR, SWR)

Nachrichten Theresa steht im Wacken-Stau

Dauer

Theresa aus Bönningstedt hat normalerweise keine weite Anfahrt zum Wacken Open Air. Jetzt steht sie aber seit Stunden im Stau und es geht nichts mehr – denn die Campingplätze stehen unter Wasser, da kommt niemand drauf.

Von großer Solidarität mit den Gestrandeten berichtete nicht nur Theresa. Überall hörte man von Menschen, die rund um Wacken wohnen und den Auswärtigen Unterschlupf gewährten – manchmal half aber auch einfach ein Kaffee:

Stehen im Anreisestau zum Wacken Festival. Es regnet ständig. Eine alte Dame klopft an jedem Auto und verteilt kostenlos Kaffee. Vertrauen in die Menschheit wieder hergestellt. #wacken

Lustige Tweets gegen Wacken-Stau-Langeweile!

Stau – und dann auch das noch! (Auch wenn uns nicht ganz klar ist, wie dieser Tweet das Licht der Welt ohne Internet erblicken konnte...)

Versuche aufs Festivalgelände zu kommen. Stehe im Wald ohne Internet und somit ohne Spotify. Mein Sohn fand es lustig sämtliche Musik in meinem Auto gegen Giraffen Affen CD's zu tauschen.Der kleine Scheisser 😂#Wacken pic.twitter.com/MkYyiBeI2D

Erste Schritte auf dem Gelände:

Junge junge junge. Wir sind angekommen, das Camp steht! @AntiiVinter meint nur "das ist hier wie in Verdun!" ganz Unrecht hat er nicht. #wacken #woa pic.twitter.com/Ocg7kAz67z

Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung!

wie ich mir bei diesem wetter Kreator in #Wacken anschaue: pic.twitter.com/1sgrYcOW4e

Ausrüstung ist alles.

Ich verstehe das Problem nicht?#wacken #wacken2023 pic.twitter.com/xMmUHln4SE

Viel Vergnügen allen vor Ort!

An alle Wacken Teilnehmer in meiner TL: Das wird lustig. Ich wünsche Euch viel Spaß 🥰 pic.twitter.com/5QFMR8jHu0

Wacken im Regen? Nichts Neues.

Das #Wacken wie jedes Jahr absäuft ist ja nichts neues.✅Jetzt werden jedoch nur noch Yachten auf den Campingplatz gelassen...😮 pic.twitter.com/yPL9srBLtE

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