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Autor/in
Carola Knape
Caro Knape
Onlinefassung
Felix Stängle

Ein Mord in Berlin-Lichtenberg führt die Kommissare Karow und Bonard in die vietnamesische Lebenswelt Berlins ein. Es gilt herauszufinden, wer Täter und wer Opfer ist.

„Am Tag der wandernden Seelen“ – so heißt der Berliner Tatort am 5.5.2024. Klingt sehr poetisch und fiktiv. Diesen Tag gibt es aber wirklich. Das ist ein Fest im August, an dem die Menschen zum Beispiel in Vietnam an ihre Verstorbenen denken. Und das verrät auch schon, worum es geht. Um einen Toten und um Vietnam. Warum der Tatort unserer Tatortcheckerin lange nachgegangen ist, lest ihr hier.

Berliner Tatort: „Am Tag der wandernden Seelen“

Ein toter Mann liegt auf dem Boden in seinem Wohnzimmer. In seinem Brustkorb 20 Messerstiche. Einbruchspuren gibt es nicht. Für die Berliner Kommissare Susanne Bonard und Robert Karow ist erst mal völlig unklar, wie es zu diesem Mord kommen konnte. Bis sie eine Folterkammer im Keller entdecken, voll mit Blutspuren.

Wer immer da lag, hat die Chance genutzt und ist abgehauen.

Tatort Berlin: Wer ist Opfer und wer Täter?

Von dem Moment an ist klar: Das Opfer, das oben im Wohnzimmer liegt, ist in Wirklichkeit der Täter gewesen. Ein Mann, der Frauen bewusst gequält und misshandelt hat. Die Frau hat aus Notwehr gehandelt, um sich selbst zu retten. Das ist nicht strafbar. Kommissarin Susanne Bonard beugt sich deshalb im Obduktionssaal über die Leiche des Mannes und flüstert ihm zu:

Ihr droht gar nichts. Sie kriegt nicht mal ne Anzeige.

Das Problem ist: Die junge Frau aus Vietnam weiß das nicht. Deshalb müssen sie die Berliner Kommissare dringend finden. Die Ermittlungen führen sie in die vietnamesische Community der Hauptstadt.  

Tatort-Kritik „Am Tag der wandernden Seelen“ Berlin: Die beiden Kommissare stehen vor einer Garage und schauen hinein
Susanne Bonard (Corinna Harfouch, r.) und Robert Karow (Mark Waschke, l.) am Tatort. Bild in Detailansicht öffnen
Tatort-Kritik „Am Tag der wandernden Seelen“ Berlin: Bonard schaut sich ein ausgeschnittenes Papier an das die Form einer Taube hat
Susanne Bonard (Corinna Harfouch) nachts im Kommissariat. Bild in Detailansicht öffnen
Tatort-Kritik „Am Tag der wandernden Seelen“ Berlin: Karow trinkt Bubble-Tea während er eine Maniküre bekommt
Robert Karow (Mark Waschke, r.) befragt Phan Van Tuyen (Viet Pham, l.) während einer Maniküre. Bild in Detailansicht öffnen
Tatort-Kritik „Am Tag der wandernden Seelen“ Berlin: Die Kommissare befragen eine Tierärztin
Susanne Bonard (Corinna Harfouch, r.) und Robert Karow (Mark Waschke, Mitte) befragen Dr. Lê Müller (Mai-Phuong Kollath, l.) auf der Suche nach einer vermissten Person. Bild in Detailansicht öffnen

SWR3 Tatort-Check: Das Berliner Tatort-Team muss noch zusammenwachsen

Für Karow und Bonard ist es erst der zweite Fall. Dass sie sich siezen und sehr distanziert zueinander sind, irritiert. Er, der dreiste, schroffe Karow. Sie, die Einfühlsame, die die Ermittlungen ganz schön mitnimmt.

Wie machen Sie das denn, Karow, wenn ein Fall Sie überfordert?

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Als Zuschauer habe ich mich gefragt: Wie arbeiten die beiden zusammen? Kann das ein gutes Team sein? Wahrscheinlich brauchen sie einfach noch mehr Zeit, um zusammenzuwachsen. Was mich erleichtert hat, ist, dass der Tatort „Am Tag der wandernden Seelen“ die Grausamkeiten, die extreme Gewalt und den Missbrauch nicht zeigt.

Die Erzählungen, die Geräusche, die Musik, die Bilder der Waffen reichen, um sich das Grauen im Kopf vorzustellen. Die Ermittlungen in der vietnamesischen Community ziehen sich teilweise in die Länge. Hier verliert der Tatort an Spannung. Einiges wirkt außerdem verwirrend. Trotzdem: Dieser Tatort geht einem noch lange nach. 3 von 5 Elchen.

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