Ein dunkler Wald, es regnet in Strömen, ein Mann mit Regenjacke und großer Kapuze zieht eine Leiche in einer riesen Plastikplane hinter sich her und fängt an, sie mit einer Axt zu zerteilen.
Wer ist das Opfer?
Hauptkommissarin Janneke und ihr Partner Brix untersuchen die aktuellen Vermisstenfälle und stoßen dabei auf Luke Rhode aus Kassel. Sein Stiefvater ist der beliebte Fernseh-Talker Maarten Jansen. Er ist ein komischer Typ. Ständig versucht er, Menschen mit seiner aufgesetzten Art einzulullen – im Fernsehen genauso wie im Privatleben. Die Kommissare rätseln deshalb: Schockiert ihn der Tod seines Stiefsohnes wirklich so sehr, wie er vorgibt?

Eine Dienstreise nach „Hessisch-Sibirien“
Zu schaffen macht den Kommissaren noch etwas anderes, denn um den Fall aufzuklären, müssen die Ermittler ihre Frankfurter Dienststelle verlassen. Die Assistentin des Polizeichefs hat Brix für die Dienstreise nach Kassel sogar einen Regenschirm gekauft. Er werde ihn brauchen, schließlich würde man die Gegend bei Kassel auch „Hessisch-Sibirien“ nennen.
Amüsante Dialoge mit wenig Aufklärungspotential
Ich mag die Dialoge unter den Ermittlern. Anfangs dachte ich zwar: Da geht’s um einen toten Jugendlichen und dann frotzeln die da so rum … aber ich finde es amüsant. Zum Beispiel auch, wie Kommissarin Janneke versucht, mit Brix Essen zu gehen und mit ihren Internet-Recherche-Kenntnissen prahlt. Außerdem erfahren wir, dass der Chef von Janneke und Brix für ein Stipendium für deutsche Poetik nach Brasilien auswandern wird. Hat mit dem Mord alles nichts zu tun, sind aber schmückende Seitenaspekte dieses spannenden Tatorts.
Manipulation und Taktik
Spannend ist diesmal dabei gar nicht so sehr die Suche nach dem Mörder. Das Spannende ist für mich, wie die Kommissare die Schlinge um ihn immer enger ziehen. Es geht in dem Fall vor allem um Manipulation und wie sich unter einem Berg taktisch geschwafelter Worte die Wahrheit entdecken lässt. Eine toll erzählte Geschichte und ich bin gespannt, ob sie am Ende wirklich zu 100 Prozent von der Schuld des mutmaßlichen Mörders überzeugt sind. Von mir gibt’s vier von fünf Elchen.