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Michael Haas
Michael Haas (Foto: SWR3)
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Felix Stängle

Beim neuen Tatort aus der Schweiz geht es um die miesen Machenschaften eines Pharma-Konzerns, der unbedingt die Zulassung für ein neues, sehr teures Medikament erreichen will.

Medikamentenstudie eines Pharmakonzerns in Zürich

Sie kann froh sein, dass sie noch lebt“, rutscht es der unverschämten Anwältin des Pharmakonzerns heraus. Klara sitzt im Rollstuhl und weiß nicht, was sie sagen soll. Die gerissene Anwältin macht ihr ein schlechtes Gewissen: „Du weißt, dass du anderen kranken Kindern schadest, wenn Volmelia deinetwegen nicht zugelassen wird.

 

Szenbilder Tatort (Foto: ard-foto s2-intern/extern, SRF/Sava Hlavacek)

Klage gegen Pharmakonzern im Tatort Zürich

Klara und ihre Mutter haben geklagt. Klara ist Versuchsperson für das neue Medikament, und seit sie es nimmt, geht es ihr schlechter. Aber das soll natürlich unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit kommen. Das Medikament steht kurz vor der Zulassung und der Pharmakonzern Argon verspricht sich exorbitante Gewinne. Da stört Klara mit ihren Schmerzen nur.  

Szenebilder Tatort (Foto: ard-foto s2-intern/extern, SRF/Sava Hlavacek)

Doch nachher ist nicht Klara, sondern die gerissene Anwältin des Pharmakonzerns tot. Wie sich bei den Ermittlungen herausstellt, war die Frau allerdings gar nicht so klischeehaft böse. Sie wollte sogar tatsächlich die Seiten wechseln und Klara helfen. Damit haben dann aber plötzlich auch ein paar Leute in der Führungsebene des Pharmakonzerns ein Motiv. Denn die versuchen nicht nur Klaras Schmerzen zu verheimlichen. In den USA sind sogar schon Menschen aus dem Testprogramm gestorben. 

Der Konzern vertuscht, was das Zeug hält. Denn es geht um viel Geld. Richtig viel Geld. Eine Million Dollar soll die Therapie mal kosten. Da siegt die Gier mal schnell über Moral und medizinische Ethik.  

Szenebilder Tatort (Foto: ard-foto s2-intern/extern, SRF/Sava Hlavacek)

Grandjean und Ott überzeugen im Tatort Zürich

Aber auch ein paar sehr persönliche Verbandelungen decken die Kommissarinnen auf. Überhaupt sind die Kommissarinnen ein tolles Gespann. Keine Zickereien, die uns den Sonntagabend verderben. Nicht, dass sie immer einer Meinung wären, aber sie bleiben immer kooperativ und zugewandt. Den beiden folge ich gerne 90 Minuten durch den Fall.  

Szenebilder Tatort (Foto: ard-foto s2-intern/extern, SRF/Sava Hlavacek)

Fazit zum Tatort: Gut anzusehen, schöne Bilder, mittel spannend

Interessant und kniffelig auch die moralische Frage, die über allem schwebt: Wie viel kostet ein Menschenleben? Klar, ein Menschenleben ist unbezahlbar. Aber ist es dann nicht verwerflich als Medikamentenhersteller genau das zu verlangen: einen unbezahlbaren Preis? „Kapitalistische Scheißwichser“, sagt eine der Kommissarinnen, und verliert zweifellos die Contenance. Aber es ist auch echt klasse, dass sich die beiden immer wieder positionieren und klar Haltung zeigen. Dazu gibt’s in diesem Tatort noch wundervolle Bilder, von einer rudernden Kommissarin auf dem Züri-See zum Beispiel. Einfach ein schöner Krimi mit friedlichen Kommissarinnen und schönen Bildern. Trotz der vielen Klischees gut anzusehen und so mittel spannend.

Szenebilder Tatort (Foto: ard-foto s2-intern/extern, SRF/Sava Hlavacek)
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