Ja, sie ist Deutschlands Haustier Nummer eins: Im Jahr 2022 lebten rund 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten (und 10,6 Millionen Hunde). Neben all den tollen Eigenschaften – süß, flauschig, reinlich, eigenwillig – sorgen sie für Probleme. Sie, das sind vor allem freilaufende und streunende Katzen.
Zum einen wird immer wieder darüber gestritten, ob freilaufende Katzen die Artenvielfalt bedrohen. So sollen laut NABU bis zu 200 Millionen Vögel jedes Jahr in Deutschland Katzen zum Opfer fallen.
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Freigänger-Katzen vermehren sich unkontrolliert
Das andere Problem ist, dass sich die Freigänger ziemlich schnell und unkontrolliert vermehren – wenn sie nicht kastriert sind. Viele dieser Tiere sind außerdem krank, zeigen Untersuchungen von Veterinärämtern. Um das unter Kontrolle zu bekommen, müssen Katzenbesitzer in Karlsruhe ihre freilaufenden Katzen und Kater ab sofort kastrieren lassen.
Freilaufende Katzen in Karlsruhe müssen künftig kastriert werden
Die Stadt Mannheim spricht sich erstmal gegen eine solche Kastrationspflicht aus. Stattdessen sollen Freigänger-Katzen einen Chip unter der Haut oder eine Tätowierung im Ohr haben müssen, wodurch sie eindeutig identifiziert werden können. Mannheim gilt als erste Großstadt im Südwesten mit einer solchen Regelung.
Auch in anderen Städten gibt es sogenannte Katzenschutzverordnungen bezüglich streunender Katzen, wie Anja von Hübbenet recherchiert hat:

Nachrichten Immer mehr Städte schränken Streuner ein
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Freilaufende Katzen im Visier.
Deutscher Tierschutzbund fordert Kastrationspflicht für Katzen
Um das Problem mit den Freigänger-Katzen in den Griff zu bekommen, schlägt der Deutsche Tierschutzbund zusammen mit den Tierschutzvereinen eine flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen vor.
Sinnvoll sei es, die Tiere noch vor der Geschlechtsreife, also mit dem fünften Lebensmonat kastrieren zu lassen, rät der Deutsche Tierschutzbund.
In diesen Bundesländern machen einige Gemeinden und Kommunen schon mit: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Niedersachsen und Berlin haben bereits eine landesweite Katzenschutzverordung beschlossen.
Auch in anderen Städten gibt es Einschränkungen für Katzen. Beispielsweise in Walldorf:
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