Der niederländische Forscher Freek Vonk kann es kaum fassen: Die riesige, grüne Anakonda, mit der er vor Kurzem noch geschwommen ist, ist tot am Fluss gefunden worden – wahrscheinlich erschossen, schreibt er in einem Post auf Instagram. Offenbar laufen dazu gerade polizeiliche Ermittlungen.
Erst im Februar hatte die Entdeckung der wohl größten Anakonda der Welt Schlagzeilen gemacht. Eine Gruppe von Forschern hatte herausgefunden, dass es sich dabei um eine bisher unbekannte Art von Anakonda handelt. „Wir haben entdeckt, dass die größte Schlangenart der Welt – die grüne Anakonda – tatsächlich aus zwei verschiedenen Arten besteht“, schrieb Freek Vonk damals auf Instagram. „Die allergrößte Anakonda, die ich je gesehen habe. Ein Monster.“ Die Forscher gaben der Riesenschlange den Spitznamen „Ana Julia“.
Grüne Anakonda „Ana Julia“: Forscher entdeckt neue Art
Die Gruppe aus 15 Forschern war im Amazonas-Gebiet im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul unterwegs, als ihnen das riesige Tier auffiel. „Obwohl sie mit dem Auge fast identisch aussehen, beträgt der genetische Unterschied zwischen den beiden Arten 5,5 Prozent und das ist riesig“, schreibt Vonk weiter.
Zum Vergleich: Mensch und Schimpanse unterscheiden sich genetisch nur etwa zwei Prozent voneinander. Die neue Art hat den lateinischen Namen Euneectes akayima bekommen, die „nördliche grüne Anakonda“. „Das Wort akayima kommt aus mehreren indigenen Sprachen Nord-Südamerikas und bedeutet große Schlange.“
Riesenschlange lebt im Amazonas-Gebiet in Brasilien
Die Schlange, die im Video des Forschers zu sehen ist, beschreibt er sehr eindrucksvoll: „Dick wie ein Reifen und mit einem Kopf so groß wie mein Kopf.“ Die Länge des Tieres sei schwer zu schätzen, aber „wenn man bedenkt, dass ich 1,96 Meter groß bin, sieht man, dass das Tier wirklich ein Riese ist!“
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Vonk arbeitet eigentlich im Forschungscenter Naturalis Biodiversity in Leiden. Dort erforscht er vor allem das Gift von Tieren, die molekulare Struktur der Toxine und wie sie im Medizinbereich angewandt werden können.
Seine Forschung führt ihn immer wieder in weit entfernte Länder. Unter den Biologen in den Niederlanden ist Freek Vonk so etwas wie ein Pop-Star. Seine Fernsehsendung Freeks wilde wereld läuft abends zur Kinder-Prime-Time – zuletzt schalteten dazu fast eine Million Menschen ein.