Der 44-jährige Mann hatte die Geiseln in einem Café direkt am Ulmer Münster genommen. Nachdem Schüsse zu hören waren, seien Menschen panisch durch die Innenstadt gerannt, berichtet eine SWR-Reporterin.
Ulm: Wie viele Geiseln gab es?
Laut Polizei hat der Einsatz am Freitag gegen 18:45 Uhr begonnen. Als der Mann das Café betrat, sollen 13 Menschen dort gewesen sein. Einige konnten das Café aber direkt verlassen. Andere ließ der mutmaßliche Täter gehen. Sechs Menschen habe der 44-Jährige dann in seiner Gewalt gehabt, heißt es.
Später ließ er fünf Geiseln gehen. Mit einer Geisel versuchte er gegen 20:20 Uhr das Café zu verlassen. Laut Polizei kam der Tatverdächtige unerwartet mit der Geisel heraus und bedrohte diese mit einer Waffe. Die Polizei ging von echten Waffen und von einer erheblichen Gefahr aus. Deshalb sei es „zum Schusswaffengebrauch“ gekommen. Der Mann wurde festgenommen.
Weil er verletzt war, wurde er ins Krankenhaus gebracht. Alle Geiseln blieben laut Staatsanwaltschaft unverletzt.
Geiselnahme in Ulm mit Soft-Air-Waffen
Am Samstag wurde mitgeteilt, dass es sich bei den Waffen offenbar um täuschend echt aussende Soft-Air-Waffen gehandelt hat. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft hatte der Geiselnehmer in einer Tasche und im Auto noch mehrere Messer, Äxte sowie eine Machete.
Nach SWR-Informationen kommt der mutmaßliche Täter aus Norddeutschland. Warum er in Ulm war, wird derzeit untersucht. Der Mann soll bei der Bundeswehr gewesen sein, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Bei ihm soll es sich um einen Afghanistan-Veteranen handeln.
Nach Geiselnahme in Ulm: Motiv noch unklar
Die Ermittler haben noch keine Aussage zum Motiv gemacht. Dazu könne man im Moment noch gar nichts sagen, erklärte ein Polizeisprecher. Sicherheitskreise berichteten, der Täter habe wohl während der Geiselnahme angegeben, sich vom SEK erschießen lassen zu wollen.
Nach der beendeten Geiselnahme in Ulm laufen die Ermittlungen. Darüber berichten auch unsere Kollegen von SWR Aktuell:
Nach Geiselnahme in Ulm: Tatverdächtiger soll Afghanistan-Veteran sein