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Von Autor/in Dennis Tinat

Wenn das Handy wichtiger ist als das aktuelle Gespräch. „Phubbing“ heißt dieses Phänomen und kann Beziehungen richtig schaden. Hier erfährst du, wie du das vermeiden kannst.

Was ist „Phubbing“?

Der Begriff setzt sich aus den zwei englischen Wörtern „phone“ (Telefon/Handy) und „snubbing“ (Brüskierung) zusammen. Heißt: Man beschäftigt sich lieber mit dem Smartphone, als mit seinem Gegenüber und stößt der anderen Seite vor den Kopf.

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Was hat „Phubbing“ für Folgen?

Erste Studien zeigen: Paare, bei denen „Phubbing“ vorkommt, sind allgemein unzufriedener in ihrer Partnerschaft. Es führt zu mehr Streit – man fühlt sich ausgeschlossen und dem Partner weniger nahe. Emotionale Verletzungen und Eifersucht sind die Folge.

Die Falle: Während uns der Blick aufs Handy bei anderen schneller stört, sehen wir das bei uns selbst oft nicht so eng. „Man misst da auch gerne mal mit zweierlei Maß“, sagt Psychologin Prof. Anne Milek, die an der Uni Witten/Herdecke zum Thema forscht. „Beim anderen fällt es einem vielleicht negativ auf und man denkt er macht das viel öfter und man merkt gar nicht, dass man selbst auch zu diesem Verhalten neigt.“

Erste Auswertungen ihrer Studie zeigen auch: Wenn beide Partner etwa gleich oft auf’s Handy schauen, wird „Phubbing“ vom jeweils anderen als weniger verletzend empfunden. „Man scheint da schon so eine Art Norm oder Paar-Standard zu haben, der sich aus dem Verhalten von beiden irgendwie zusammensetzt“, sagt Milek.

3 Tipps, wie ihr „Phubbing“ vermeidet

  • Smartphone ausschalten: Der einfachste aber effektivste Tipp. Wenn ihr wisst, dass ihr euch vom nächsten Pling, der nächsten Vibration oder aufblinkenden Pushnachricht zu leicht ablenken und ans Handy locken lasst, gönnt euch regelmäßige Auszeiten und schaltet euer Telefon ganz bewusst auch mal aus, wenn ihr Zeit mit eurem Partner verbringt.
  • Transparenz: Sagt eurem Partner, was ihr am Handy macht. Erklärt, warum es für euch gerade wichtig ist noch schnell diese oder jene Nachricht zu lesen und zu beantworten. Damit involviert ihr euren Partner, schafft Vertrauen und vermeidet, dass er sich ausgeschlossen fühlt.
  • Aufmerksamkeit fordern: Umgekehrt könnt ihr euren Partner auch aktiv ansprechen, Interesse zeigen und fragen, ob es jetzt gerade wichtig ist am Handy zu sein. Signalisiert ihm, dass jetzt ein Moment ist, in dem ihr ihn gerne für euch alleine haben wollt. Statt euch gekränkt in euch selbst zu verkriechen, teilt eure Gedanken mit eurem Partner und sagt ihm, dass ihr jetzt gerne seine Aufmerksam hättet.

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Zum richtigen Zeitpunkt ansprechen

Um möglichst streitfrei aus der „Phubbing“-Falle zu kommen, rät die Psychologin grundsätzlich zum offenen Gespräch mit dem Partner oder der Partnerin – dabei ist der richtige Moment entscheidend. Wir neigen dazu, das Thema dann anzusprechen, wenn es uns akut stört und die Verletzung am spürbarsten ist, also wenn der Partner gerade wieder mal am Smartphone hängt. Dann aber ist der Streit durch gegenseitige Vorwurf- und Verteidigungshaltung vorprogrammiert. Besser solltet ihr einen entspannten Moment abwarten, wenn das Handy gerade mal ganz weit weg liegt.

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