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Lea Kerpacs
Lea Kerpacs: Website-Redakteurin bei SWR3 (Foto: SWR3, Niko Neithardt)

Manche Verträge laufen einfach im Hintergrund und außer der automatischen Überweisung vom Konto merkt man nicht viel von ihnen. Warum es sich jetzt lohnt, den Stromvertrag nochmal anzuschauen: Hier lesen!

Strom wird teurer: Anbieter erhöhen Kilowattstunden-Preis

Zurzeit ist viel Bewegung auf dem Strommarkt: Mit Auslaufen der Strompreisbremse erhöhen viele Anbieter ihre Preise. Andere kündigen wiederum Senkungen an und wieder andere „prüfen noch“, wie sie mit der Situation umgehen werden. Das hat eine Umfrage der dpa Anfang Februar ergeben.

Lohnt sich ein Wechsel aus dem aktuellen Stromtarif und was sind Tipps im Anbieter-Dschungel? Wir klären die wichtigsten Fragen.

  1. Den Stromanbieter jetzt schon wechseln oder lieber noch warten?
  2. Strompreise vergleichen: Worauf kommt es an?
  3. Wie bekomme ich beim neuen Stromanbieter Prämien?
  4. Wie wechselt man den Stromanbieter?

Den Stromanbieter jetzt schon wechseln oder lieber warten?

Ob ein Wechsel sinnvoll ist, hängt vom eigenen Stromtarif ab. Deutliche Preissteigerungen wurden vor allem bei den sogenannten „Grundversorgern“ (also städtische Anbieter) angekündigt, aber auch viele größere Anbieter ziehen mit. Wenn bei euch eine Preisänderung ansteht, informiert euch euer Anbieter darüber. Auch wenn ihr noch keine Nachricht bekommen habt, lohnt sich ein Blick auf die Angebote auf dem Markt und auf die eigene Kündigungsfrist.

Wer einen alten Vertrag hat, könnte außerdem von Neukundenvorteilen bei anderen Anbietern profitieren: Sie locken immer wieder mit Prämien und Preissenkungen, die Bestandskunden vorenthalten werden. Was die Vorteile und Fallstricke sind, beschreiben wir weiter unten.

Da sich der Stromanbieter-Markt gerade neu sortiert, kann sich ein Wechsel also wirklich lohnen.

Strompreise und Anbieter vergleichen: Worauf kommt es an?

Wer sich in den Vergleichs-Dschungel begibt merkt schnell: Da werden verschiedene Punkte aufgeführt, aus denen sich der monatliche Abschlag zusammensetzt. Was ist die richtige Mischung? Das hängt von eurem Nutzungsverhalten ab.

Hoher Arbeitspreis oder hoher Grundpreis – was ist besser?

Sowohl Arbeitspreis als auch Grundpreis schwanken von Anbieter zu Anbieter sehr. Die beste Mischung kommt auf euren individuellen Verbrauch an.

Tipp bei niedrigem Stromverbrauch

Ist euer Stromverbrauch relativ gering, solltet ihr einen Tarif mit geringem Grundpreis bezahlen. Das heißt in den meisten Fällen einen etwas höheren Arbeitspreis. Da der aber von eurem tatsächlichen Verbrauch abhängt, könnt ihr hier sparen.

Tipp bei hohem Stromverbrauch

Verbraucht ihr vergleichsweise viel Strom, lohnt es sich, den Grundpreis höher anzusetzen. Das tut im ersten Moment vielleicht weh. Durch den meist niedrigeren Arbeitspreis spart ihr aber pro Kilowattstunde mehr.

Am besten rechnet ihr das anhand eurer Zahlen bei verschiedenen Tarifen einfach mal durch und schaut, mit welcher Kombination ihr am besten rauskommt.

Achtung: Schaut beim Durchrechnen genau hin. Manche Anbieter rechnen mit elf, manche mit zwölf Abschlägen pro Jahr. Das verändert den Preis pro Monat. Deshalb am besten auf den Preis für das ganze Jahr schauen.

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Gibt es eine Festpreisgarantie?

Hier kommt ein bisschen Spekulation ins Spiel. Eine Festpreisgarantie kann vorteilhaft sein, oder euch ganz schön viel Geld kosten. Sollten die Strompreise nach oben gehen, kann euer Anbieter mit der Festpreisgarantie nicht nachsteuern. Gut für euch! Fallen die Preise auf dem Markt dagegen, sitzt ihr im teureren Tarif fest. Schaut bei einer Festpreisgarantie deshalb auf jeden Fall auf die Dauer.

Gibt es eine Mindestlaufzeit und Kündigungsfrist?

Habt ihr eine hohe Mindestlaufzeit, kommt ihr nicht so schnell aus dem Vertrag raus, wenn die Strompreise bei allen anderen Anbietern gerade fallen. Meist gibt es für Verträge mit längeren Mindestlaufzeiten bessere Konditionen. Auch hier müsst ihr ein bisschen spekulieren; eine Formel für die beste Kombination gibt es nicht. Genauso bei langen Kündigungsfristen: Diese Zeit müsst ihr dann abwarten, bis ihr in den neuen Vertrag könnt.

Eine Ausnahme sind die Grundversorger: Sie haben grundsätzlich eine Kündigungsfrist von zwei Wochen und keine Mindestlaufzeit. Dafür schwanken die Strompreise häufig stärker und sind oft auch höher als bei anderen Anbietern.

Prämien beim neuen Stromanbieter: Was steckt dahinter?

Stromanbieter locken Neukunden mit Prämien, die nach beispielsweise zwölf Monaten ausgezahlt werden oder auch Sachgegenständen. Begriffe sind hier oft folgende:

  • Neukundenbonus: Ihr bekommt nach einer bestimmten Zeit im Vertrag (häufig zwölf Monate) einen Geldbetrag oder Prozente zurückerstattet. Wichtig: Der Bonus verfällt, wenn ihr den Vertrag vorher wechselt.
  • Sofortbonus: Anders als beim Neukundenbonus bekommt ihr diesen Bonus schon kurz nach Vertragsabschluss. Kriterium ist dafür häufig, dass ihr in den letzten 6 bis 12 Monaten nicht schon einen Vertrag bei dem entsprechenden Stromanbieter hattet.
  • Gegenstände: Inzwischen seltener aber immer noch auf dem Markt zu finden. Manche Stromanbieter locken mit Tablets oder Smartphones, wenn der Vertrag bei ihnen abgeschlossen wird.

Die Prämien ändern allerdings nicht den monatlichen Abschlag. Sie sind einmalige Zahlungen, Gutschriften oder Zusendungen (bei Gegenständen). Trotzdem wirken sie sich bei der Auszahlung auf den Jahrespreis aus.

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Wie wechselt man den Stromanbieter?

Nachdem wir jetzt wissen, wo die Fallstricke sein könnten und worauf geachtet werden muss, hier nochmal die vier Schritte, wie ihr zum passenden Stromtarif kommt:

1. Die Eckdaten der Stromanbieter prüfen

Nimm dir die letzte Stromrechnung und check sie darauf, wann du kündigen kannst. Achte auch auf die Vertragslaufzeit. Grundsätzlich kannst du unter Einhaltung der Kündigungsfrist immer bis zum Ende der Vertragslaufzeit wechseln.

Sonderkündigungsrecht

Wenn dein Anbieter während dieser Laufzeit den Preis erhöht, hast du ein Sonderkündigungsrecht bis zum Zeitpunkt, zu dem die Preiserhöhung in Kraft tritt. Hier musst du aber besonders aufpassen – wenn du dich sehr kurzfristig um einen anderen Anbieter kümmerst, kann es sein, dass der Wechsel nicht nahtlos klappt und du für ein paar Tage in einem teureren Grundversorgertarif landest.

Um das zu verhindern, solltest du bei einem knappen Anbieterwechsel auf jeden Fall selbst beim alten Anbieter kündigen, dem neuen Anbieter mitteilen, dass du deinen alten Liefervertrag durch Sonderkündigung beendet hast und auch unbedingt Kontakt zu deinem Netzbetreiber aufnehmen. Der kann das mit deinem neuen Anbieter so regeln, dass der Übergang vom einen zum anderen Lieferanten nahtlos gelingt.

Außerdem brauchst du deine Postleitzahl und den jährlichen Verbrauch. Der steht auch auf der Stromrechnung.

2. Vergleiche unterschiedliche Preise und Anbieter

Vergleichsportale helfen beim Anbietervergleich: Dort kannst du die Daten eingeben. Aber Vorsicht, häufig sind die ersten Ergebnisse, die dir dort ganz oben angezeigt werden, nicht die günstigsten. Du solltest dir die Details und Unterschiede ganz genau anschauen.

Empfehlung der Verbraucherzentralen:

  • Mit Voreinstellungen wie „Bonus“ etwas rumprobieren und die „Kundenempfehlungen“ deaktivieren.
  • Außerdem auch Tarife anzeigen lassen, die man nicht direkt über das Portal wechseln kann.
  • Gut sind auch Vertragsbedingungen mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und einer Folgelaufzeit- und Kündigungsfrist von maximal einem Monat.

3. Der Tarif beim neuen Stromanbieter

Das passende Angebot gefunden? Super. Dann schaut einfach mal, ob sich das mit der Webseite des Anbieters deckt. Mache einen Screenshot des Angebots, damit kannst du alle Daten später mit der Auftragsbestätigung vergleichen, ob auch wirklich alles passt. Der neue Tarif ist abgeschlossen. Der neue Anbieter wird den bisherigen Vertrag für dich kündigen, wenn du ihm dafür eine Vollmacht erteilst. Wenn es zeitkritisch ist, dann besser selbst kündigen.

4. Zählerstände an den Netzbetreiber übermitteln

Am Tag des Anbieterwechsels den Zählerstand ablesen und dem Netzbetreiber mitteilen. Die melden sich aber meist von allein. Fertig! Wenn man sich mal entschieden hat, ist es gar nicht so kompliziert, oder?

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

Wie ist die Stimmung in der Gesellschaft, welche Parteien haben gerade viel Zuspruch oder was denken bestimmte Altersgruppen über den Klimawandel. Solche und viele andere Fragen lassen sich mit Umfragen beantworten. Dabei werden viele verschiedene Menschen meist zufällig befragt. Ist die Anzahl der Teilnehmer groß genug, lassen sich die Ergebnisse auf die gesamte Bevölkerung hochrechnen. Bekannteste Beispiele sind die Umfragen vor Wahlen.

Auch andere Medien und Webseiten können für uns Quellen für News sein. Das sind zum Beispiel Seiten, die sich nur mit einem Themenbereich beschäftigen und deshalb Spezialisten in dem Bereich sind. Für Seiten wie hiphop.de oder raptastisch.net arbeiten zum Beispiel Musik-Journalisten, für Webseiten wie golem.de oder t3n.de Technik-Journalisten.

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