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AUTOR/IN
Sebastian Lehmann
ONLINEFASSUNG
Felix Stängle

Kein Tatort mit Manfred Krug, keine Harald-Schmidt-Show...heutzutage ist lineares Fernsehen wie ein Getränkemarkt.

Wenn ich an meine Kindheit und Jugend denke, fallen mir leider vor allem Fernsehsendungen ein. Ich habe in den 90er Jahren einfach sehr viel ferngesehen, danach dann immer weniger. Bestimmt war ich damals auch in der Schule oder habe mich mit Alkopops betrunken, aber ich kann mich eigentlich nur ans Fernsehen erinnern. Manchmal habe ich das Gefühl, ich kenne Monica und Chandler besser als meine realen Friends.  

Hier könnt ihr das Audio noch zu Lehmanns Leben anhören!

Fernsehen (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Jörg Carstensen)

Sebastian Lehmann - Lehmanns Leben Fernsehen

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Lehmanns Leben - Fernsehen

In meiner Erinnerung war das Fernsehen früher auch viel besser: Tatort mit Manfred Krug, die Harald-Schmidt-Show und Viva 2. Schlimm waren nur diese Pannenshows auf Vox oder RTL2 mit verwackelten Home-Videos, in denen sich Menschen auf absurde Weise verletzten. Dazu wurden lustige Comic-Laute eingespielt, „Boing“ oder „Tsching“, und ein böser Mensch kommentierte die Missgeschicke hämisch aus dem Off. Aus diesen Videos entstand dann ein paar Jahre später das YouTube-Imperium. Ich finde Leute, die vom so genannten „Untergang des Abendlandes“ sprechen ziemlich arrogant, denn was ist das schon, das Abendland? Doch diese Sendungen kamen schon ziemlich nah ran an den Untergang von nicht nur dem Abendland, sondern auch vom Morgenland und dem Mittagsland – wo immer das liegen mag. 

Eigentlich ist es seltsam, dass Fernsehen noch existiert. Im Internet gibt es doch immer alles. Lineares Fernsehen zu gucken ist so wie in einen Getränkemarkt zu gehen, der jede Biersorte der Welt anbietet – und dann einen Kasten Beck's zu kaufen. 

Beck’s trinkt man nur, wenn man schon so besoffen ist, dass eh alles egal ist.  

Das ist wie beim Fernsehen. Besoffen lasse ich mir gern vorschreiben, was ich wann zu gucken habe. Besoffen finde ich es gut, wenn mir jede Entscheidung abgenommen wird. Denn besoffen trifft man ja selten gute Entscheidungen: „Oh, ich baue mir selbst ein zehn Meter hohes Sprungbrett in meinem Vorgarten und mache davon einen Köpfer in ein leeres Baby-Planschbecken." Keine gute Idee. 

Wenigstens kam man damit früher noch ins Fernsehen. 

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