Das hatte Alexandra Popp bei der Pressekonferenz vor ihrem Abschiedsspiel gegen Australien gesagt – und bei der letzten Aufstellung, beim letzten Nationalhymnesingen, kämpfte sie sichtlich mit den Tränen.
„Schade, ist schon vorbei“: Popp geht nach einer Viertelstunde vom Platz
Als Popp in der 15. Minute ausgewechselt wurde, gab es Standing Ovations auf den Rängen. Viele der Fans hatten Plakate geschrieben, mit denen sie sich bei Popp bedankten. Und auch ihre Mitspielerinnen verabschiedeten sie gebührend und standen bei ihrer letzten Auswechslung für sie Spalier.
Popps früher Wechsel war wohl vorher mit Bundestrainer Christian Wück abgesprochen. Dennoch habe sie sich bei ihrer Auswechslung gedacht: „Schade, ist schon vorbei.“
Popp mit Wunsch an ihre Mannschaft
Nach ihrem letzten Länderspiel hatte die langjährige Nationalspielerin noch ein paar ernste Botschaften an die neue Generation. „Mit Spaß, Stolz und Ehre“, riet die 33-Jährige, solle jede Nationalspielerin „den Adler auf der Brust“ tragen. Und dabei der besonderen Verantwortung gerecht werden, „Dinge verändern zu wollen – wir sind noch nicht am Ende der Entwicklung des Frauenfußballs.“
Als Sprachrohr und Medienstar hatte Popp in den letzten Jahren auch immer die Rolle als erste Vorkämpferin inne: Missstände anprangern, Verbesserungen anstoßen, hartnäckig bleiben.
Am Montagabend in ihrem letzten Spiel konnte Popp ihrem Team leider nicht entscheidend helfen. Die DFB-Elf musste sich mit 1:2 gegen Australien geschlagen geben. Als Popp das Feld verließ, hatten die deutschen Frauen noch mit 1:0 durch das Tor von Selina Cerci in der 5. Minute geführt. „Ich kann jetzt nicht leugnen, dass es Spaß gemacht hat, weil wir doch gut am Drücker waren“, so Popp nach dem Spiel.
Popp: Karriereanfang und -ende in Duisburg
Auf dem Rasen in Duisburg schließt sich der Kreis. Am 17. Februar 2010 gab sie ebendort ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft, nachdem sie dort auch schon im Verein gespielt hatte. Über 14 Jahre später verabschiedete sie sich am selben Ort von Fans und Kameradinnen beim Testspiel gegen Australien.
Neben Popp wurden in Duisburg auch ihre Teamkolleginnen Marina Hegering und Merle Frohms, die nach Olympia ihr Karriereende in der Nationalmannschaft bekanntgegeben hatten, offiziell verabschiedet.
Bye-bye, Poppi!
Ende September kam die Nachricht: Alexandra Popp hört auf. Nach 18 Jahren in der Frauen-Nationalmannschaft, davon über 14 Jahre im A-Team, sollte Schluss sein.
Poppi, so ihr Spitzname, erzielte in 145 Länderspielen 67 Tore. Ihren größten Erfolg feierte die dreifache Fußballerin des Jahres mit dem Olympiasieg 2016. DFB-Präsident Bernd Neuendorf würdigte Popp als Sympathieträgerin des deutschen Fußballs. Ihr Vertrag beim VfL Wolfsburg läuft noch bis Mitte 2025.
Die SWR3 Morningshow hat drei Fakten zu Alexandra Popp herausgesucht, die du vielleicht noch nicht über sie wusstest:
Zum Abschied postete ihr Team auf Insta ein Video mit besonderen Popp-Momenten:
Nach Popp: Wer wird neue Kapitänin?
Wer nach Alexandra Popp neue Kapitänin wird, steht noch nicht fest. Bei ihrer Auswechslung am Montagabend überreichte sie Giulia Gwinn vorerst die Kapitänsbinde. „Viel Spaß mit dem Haufen“, habe ihr die langjährige Spielführerin bei der Umarmung nach der Übergabe ins Ohr gesagt, verriet Gwinn lachend.
Wück hat selbst erst im August dieses Jahres die Nachfolge von Horst Hrubesch als Bundestrainer angetreten. Jetzt wolle er sich in den verbleibenden Testspielen erst einmal einen Überblick über die Mannschaft verschaffen, sagte er nach seinem Debüt gegen England am Wochenende.
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