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Leo Eder
Leo Eder

„Sir, Ihr Beifahrer ist ein Rindvieh“ – das könnten die Polizisten, die einen Autofahrer im US-Bundesstaat Nebraska angehalten haben, möglicherweise verblüfft festgestellt haben.

Eins steht fest: Durch den TÜV wäre das hier nicht gekommen. Man kann sich schon die Liste an Mängeln vorstellen, die man diesem Gespann in Deutschland vorlegen würde. Aber selbst im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ geht auch nicht alles im Straßenverkehr.

Watussi-Rind im Auto

Bei der Polizei ging am Mittwochmorgen ein Anruf ein: Da fahre ein Auto stadteinwärts mit einer Kuh drin.

Sie dachten, es würde sich um ein Kalb handeln, irgendwas Kleines oder irgendwas, das zumindest in das Auto passe.

Beamte fuhren hin und machten wahrscheinlich ähnlich große Augen wie ihr: Kein Kalb, sondern ein ausgewachsenes fast eine Tonne schweres Watussi-Rind mit meterlangen Hörnern stand in der rechten Hälfte des Autos – was überhaupt nur möglich war, weil sein Besitzer, Lee Meyer, das Dach entsprechend herausgeschnitten hatte.

Ein Polizist kontrolliert ein Auto, auf dessen Beifahrerseite ein Rind steht
So transportiert nicht jeder seine Rinder.

Die Polizisten sprachen laut dem lokalen Sender News Channel Nebraska einige Verwarnungen wegen Verkehrsgefährdung aus, unter anderem wegen ungesicherter Ladung und beeinträchtigter Sicht, und baten Meyer, den Bullen nach Hause zu bringen. „Es gab an der Situation einiges auszusetzen“, so Polizeichef Chad Reiman.

Rind Howdy Doody ist eher wie ein Hund

Howdy Doody, so der Name des Tiers, sei eher wie ein Hund als wie ein wilder Stier, schreibt die Washington Post, die mit seinem Besitzer Lee Meyer gesprochen hat. Laut ihm genieße der Bulle Spaziergänge an der Leine, Leckerlis und wenn ihm der Wind während der Fahrt ins Gesicht weht. Howdy Doody höre auch auf ein paar Kommandos wie „zurück“ oder „komm her“.

Apropos Wind während der Fahrt: Wie kam es eigentlich dazu, dass Meyer mit seinem Rind durch die Gegend fährt? Vor rund sieben Jahre habe er sich überlegt, wie er mit seinem geliebten Haustier herumfahren könnte. Seine Enkelin habe das für keine gute Idee gehalten, aber er habe ihr das Gegenteil beweisen wollen.

Also schraubte er laut dem Bericht einige Monate an seinem Auto herum, einem ehemaligen Polizeiwagen. Er verstärkte demnach den Boden, die Aufhängung und den Rahmen, brachte an der Seite ein Gitter an und eine Barriere aus Plexiglas. Das i-Tüpfelchen waren dann Miniatur-Hörner auf der Motorhaube und ein Schild „Boy & Dog“ („Junge & Hund“).

Seitdem fahren die beiden im Auto rund um ihren Heimatort Neligh herum. Für längere Strecken muss Howdy Doody in einen Anhänger. Er fahre aber lieber Auto, meint Meyer.

Ehefrau Rhonda Meyer: „Lee und Howdy Doody sind beste Freunde“

Meyers Frau Rhonda sprach gegenüber dem Radiosender US92 von einer besonderen Beziehung, die ihr Mann und das Rind haben. Vor acht oder neun Jahren habe Lee das Tier gekauft. Damals war es wenige Monate alt – und die beiden seien seitdem beste Freunde. Einmal pro Woche ginge ihr Mann mit Howdy Doody spazieren, damit der Gras und Pflanzen am Straßenrand fressen könne. In Neligh kenne man den Mann und das Rind.

Sie selbst sei am Anfang nicht so begeistert über die Anschaffung gewesen. Aber mit der Zeit sei Howdy Doody ein Teil der Familie geworden.

Von dem Geld, das er [Lee] in dieses verdammte Projekt mit dem Auto und dem Bullen gesteckt hat, hätte ich eine brandneue Küche kaufen können.

Durch die Berichterstattung über die Polizeikontrolle kennen nun Menschen auf der ganzen Welt Lee Meyer und sein Watussi-Rind. Die Story ging viral. Wie ihr Mann wohl damit klarkommt? „Oh, es geht ihm gut. Lee denkt, er sei ein Filmstar.“ Rhonda Meyer schwebt sogar ein neues Event in Neligh vor: „Howdy Doody Day“, ein Tag, an dem man den Watussi-Bullen besuchen könnte.

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