Der Schweizer Radrennstall Tudor Pro Cycling ist aus der diesjährigen Tour de Suisse ausgestiegen. Vor dem Start der siebten Etappe von Tübach nach Weinfelden hat der Rennstall seinen Rückzug bekanntgegeben – „nach sorgfältigen Überlegungen und Gesprächen sowohl mit den Fahrern als auch mit den Betreuern“.
Auf Twitter schrieb das Team außerdem: „Unter diesen schwierigen Umständen, ist das für uns der menschliche Weg, die Gefühle unserer Fahrer zu respektieren und Gino Respekt zu zollen.“
Rekordbergsteigerin Harila verteidigt sich: „Haben alles getan, was wir tun konnten“
Radprofi Mäder stürzt bei Tour de Suisse in Schlucht – und stirbt
Der 26-Jährige Gino Mäder war am Donnerstag während der Tour de Suisee auf der Abfahrt vom Albula-Pass zum Zielort La Punt zu Fall gekommen, in eine Schlucht gestürzt und musste noch vor Ort wiederbelebt werden. Am Freitag teilte sein Team Bahrain Victorious dann mit: „Mit tiefer Trauer und schweren Herzens müssen wir den Tod von Gino Mäder bekannt geben“.
Wir sind durch den Verlust unseres außergewöhnlichen Fahrers, Gino Mäder, am Boden zerstört. Sein Talent, seine Hingabe und sein Enthusiasmus waren eine Inspiration für uns alle. Er war nicht nur ein extrem talentierter Fahrer, sondern auch eine großartige Person abseits des Rads.
Die Mannschaft werde zu Mäders Ehren „Rennen fahren und sein Andenken auf jeder Straße bewahren, auf der wir fahren“, sagte Erzen.
Auch auf der Homepage seines Teams Bahrain Victorious stehen diese Worte: „Gino, danke für das Licht, die Freude und das Lachen, das du uns allen gebracht hast. Wir werden dich als Fahrer und als Person vermissen. Heute und jeden Tag fahren wir für dich, Gino.“
Freitags-Etappe der Tour de Suisee kurz vor Start abgesagt
Der für 12.30 Uhr geplante Start wurde erst „auf unbestimmte Zeit verschoben“, dann kam das offizielle Statement: Die Etappe werde nicht wie geplant stattfinden, teilten die Tour-Organisatoren am Freitag über den offiziellen Live-Ticker mit. Stattdessen werde das Fahrerfeld in Erinnerung an Mäder eine Gedächtnisfahrt über die letzten 30 Kilometer der geplanten sechsten Etappe absolvieren.
Kritik von Weltmeister Evenepoel an der Strecke der Tour de Suisse
An der gleichen Stelle, an der Mäder verunglückte, war am Donnerstag auch Magnus Sheffield (21) vom Team Ineos Grenadiers zu Fall gekommen, der US-Amerikaner kam aber glimpflich davon. Straßenrad-Weltmeister Remco Evenepoel hatte am Donnerstag schwere Vorwürfe erhoben.
„Eine Bergankunft wäre problemlos möglich gewesen. Daher war es keine gute Entscheidung, uns die Etappe mit dieser gefährlichen Abfahrt beenden zu lassen.“ Es sei keine schlaue Idee gewesen, das Ziel einer solchen Etappe nach einer Abfahrt zu platzieren, sagte der 23-Jährige nach Angaben der Schweizer Zeitung Blick: „Aber man braucht offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert“.
Eishockeyprofi Mike Glemser nach Sturz querschnitgelähmt
Radprofi Mäder stirbt nach Sturz
Der Radsport-Weltverband UCI reagierte „niedergeschmettert“ auf die Nachricht:
Mäder war nach Erfolgen als Junior auf der Bahn auf dem Weg zu einem starken Rundfahrer. 2021 gewann er jeweils eine Etappe beim Giro d'Italia und bei der Tour de Suisse und wurde Fünfter bei der Vuelta a Espana.