Ein Bus mit Touristen war am Dienstag von einer Brücke gestürzt und in Brand geraten. Dabei starben nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch drei deutsche Staatsbürger. Auch unter den 15 Verletzten sind demnach fünf Deutsche.
Laut der Feuerwehr von Venedig stürzte der Bus von einer Brücke über eine Eisenbahnlinie zwischen Mestre und Marghera, zwei auf dem Festland gelegene Stadtteile Venedigs.
Das Ausmaß war schrecklich, weil er aus mehr als zehn Metern Höhe stürzte.
Batterien fangen Feuer bei Buskatastrophe in Venedig
Erschwerend hinzugekommen sei, dass es sich um einen Elektrobus gehandelt habe und seine Batterien Feuer gefangen hätten. Innenminister Matteo Piantedosi hatte von einem mit Erdgas betriebenen Bus gesprochen und gesagt, durch die Methangaszufuhr habe sich das Feuer „schnell ausgebreitet“.
Der Bus hatte sich zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 19.30 Uhr auf dem Rückweg vom historischen Zentrum Venedigs zu einem Campingplatz befunden. Ein AFP-Fotograf beobachtete, wie Feuerwehrleute an dem verkohlten Buswrack arbeiteten, das auf dem Dach lag. Die Einsatzkräfte mussten zunächst darauf warten, dass sich die Batterie des Busses abkühlte, um das Fahrzeug bewegen und in den Trümmern nach weiteren Opfern suchen zu können.
SWR3-Korrespondent Jörg Seisselberg berichtet über die aktuelle Lage:

Nachrichten Busunglück Venedig – mehrere Verletzte auf Intensivstattion
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Busunglück Venedig – mehrere Verletzte auf Intensivstattion
Busunglück bei Venedig: Drei deutsche Todesopfer
Ein Sprecher des Bürgermeister von Venedig sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP, dass unter den Opfern drei Deutsche, neun Ukrainer und vier Rumänen gewesen sein. Laut italienischen Medien sind zudem zwei Brüder im Alter von sieben und 13 unter den Verletzten – ihre Eltern sollen zu den Todesopfern gehören. Der Regierungschef der Region Venetien, Luca Zaia, teilte mit, von den insgesamt 15 Verletzten befänden sich fünf in einem „sehr ernsten Zustand“. Bei mehreren Verletzten sei die Identität noch ungeklärt.
Wieso ist der Bus von der Brücke gestürzt?
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Mehrere italienische Medien spekulieren, dass der Fahrer wegen plötzlicher Übelkeit oder eines Schwächeanfalls die Kontrolle über den Bus verloren haben könnte. Außerdem wird in Italien stark über die Sicherheit der Leitplanken diskutiert. Auf der Unfall-Brücke sei der Bus laut den Ermittlern zunächst etwa 50 Meter entlang der verrosteten Leitplanke gerutscht. Dann war eine etwa zwei Meter lange Lücke ganz ohne Leitplanken. Der Bus sei abgedriftet und frontal in die neue Leitplanke gestoßen. Daraufhin der Sturz in zehn Meter Tiefe.
Bürgermeister von Venedig nach Busunglück: „Apokalyptische Szene“
Der venezianische Bürgermeister Luigi Brugnaro nannte das Unglück auf Facebook eine „Tragödie“ und sprach von einer „apokalyptischen Szene“.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich bestürzt. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach den Betroffenen und deren Angehörigen ihr Beileid aus:
Auch EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekundeten ihre Trauer: