Im April 2024 soll der lang geplante Weltraumhafen in der Nordsee Wirklichkeit werden: Von dort aus soll dann eine erste Rakete ins All starten.
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Weltraumhafen: Schwimmende Plattform in der Nordsee
Künftig sollen von dort aus europäische Microlauncher – also Mini-Raketen – von der schwimmenden Plattform aus starten und Satelliten in den Weltraum bringen. Das sagt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Der Startpunkt soll im sogenannten Entenschnabel sein, dem entlegensten Winkel der Ausschließlichen Deutschen Wirtschaftszone, etwa 350 Kilometer vor der Küste.
Der BDI startete das Projekt vor vier Jahren. Der Verband sieht bei der zunehmenden Kommerzialisierung der Raumfahrt – New Space genannt – große Chancen für die Deutsche Industrie.
In immer mehr Branchen gilt: Wer im All nicht vorne mit dabei ist, wird auf der Erde kein Technologieführer sein.
Der Bund will die Entwicklung und den Bau der Infrastruktur bis 2025 mit zwei Millionen Euro fördern.

Testphase für Weltraum-Projekt
Es soll aber kein Weltraumbahnhof wie Cape Canaveral in den USA oder Baikonur in Kasachstan werden. Die niederländische Firma T-Minus will als erstes Unternehmen von der Startrampe der German-Offshore Spaceport Alliance abheben. Es sollten zunächst mit suborbitalen Raketenstarts praktische technische Erfahrungen und Know-how gesammelt werden, so Sabine von der Recke, Mitglied der Geschäftsführung. Suborbital bedeutet, dass die Erdumlaufbahn nicht erreicht wird.
Diese Erfahrungswerte werden uns dabei helfen, in Zukunft auch komplexere orbitale Starts umzusetzen.
Die Demo-Mission solle etwa zwei Wochen laufen. In dieser Zeit sei der Start von bis zu vier Raketen mit einer maximalen Länge von sieben Metern und einer Flughöhe von bis zu 50 Kilometern geplant. Künftig sollten von der schwimmenden, mobilen Plattform in der Nordsee Trägerraketen mit Nutzlasten von bis zu einer Tonne in erdnahe Orbits gebracht werden.

Nachrichten So soll ein Start funktionieren
- Dauer
Ute Spangenberger aus der SWR Wissenschaftsredaktion
Kontrollschiff aus Bremen
Mit der Plattform solle dem steigenden Bedarf auf dem Markt kommerzieller Klein-Satelliten begegnet werden. „In diesem Jahrzehnt werden viermal mehr Satelliten gestartet als im vorherigen. Dies führt zu Engpässen bei den landbasierten Space-Ports,“ sagt Recke. Deshalb sei der Betrieb einer weiteren europäischen Startinfrastruktur so entscheidend. Jeder Start soll von einem Kontrollschiff und einem neuen multifunktionalem Mission Control Center in Bremen aus begleitet werden.
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