Tipp 1: Die Erde sollte torffrei sein
So wie du deine Saat bettest, so gedeiht sie auch. Eine normale Blumen- oder Pflanzerde reicht für den Start vollkommen aus. Der Umwelt zuliebe solltest du unbedingt darauf achten, torffreie Erde zu kaufen. „Für Torf müssen Moore abgebaut werden. Das setzt Unmengen an CO2 frei und tut unserer Umwelt nicht gut“, sagt Heike Boomgaarden, Gartenbauingenieurin aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Gerne kannst du auch die Erde aus dem letzten Jahr nutzen. Dafür einfach Hornspäne oder Kaffeesatz untermischen. Dann hat die Erde wieder genug Nährstoffe, um deine Pflanzen zu versorgen. Spezialerde wie Kräutererde ist nicht wirklich notwendig, das Geld kannst du dir sparen.
Tipps und Tricks: Pflanzen retten ohne Chemie
Tipp 2: Die richtigen Pflanzen für eine gute Ernte
Gerade für Gartenanfänger eignet sich jetzt noch die Aussaat von Radieschen und Salat. Heike Boomgaarden hat einen Tipp für Gartenmuffel: „Es gibt sogenannte Saatbänder. In denen sind die Samen im passenden Abstand zueinander in einem Band eingearbeitet. Diese können ganz einfach in das Pflanzgefäß eingepflanzt werden.“ Der Zusatztipp für Sparfüchse: Ein Saatband kannst du dir auch selbst aus Klopapier und Mehlkleister herstellen.
In den nächsten Wochen (Mitte Mai) kann es dann mit den Jungpflanzen losgehen. Pflegeleichte Gemüsepflanzen sind Tomaten, Aubergine, Zucchini, Kohlrabi, Peperoni, aber auch Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie und vieles mehr. Wer es fruchtig mag, kann sich Erdbeeren und Johannisbeeren auf den Balkon oder in den Garten pflanzen. Bei der Sortenwahl lohnt es sich, auf spezielle Balkonsorten zurückzugreifen. Diese sind kleiner und trotzdem ertragreich. Das spart Platz.
Platzmangel auf dem Balkon oder im Garten? Kein Problem!
Wer einen kleinen Balkon hat und auf eine Vielfalt an Obst und Gemüse nicht verzichten möchte, für den heißt das Zauberwort vertikal gärtnern, also in die Höhe. Einfach umzusetzen beispielsweise mit einer Hängeampel. Die meisten Erdbeersorten sind für Hängeampeln gut geeignet, entscheidet man sich dann noch für eine remontierende Sorte, also eine, die über den ganzen Sommer Früchte trägt, steht dem Naschgarten nichts mehr entgegen. Es gibt auch Zucchinisorten, die für Hängeampeln geeignet sind. Oder man entscheidet sich für eine Kletterzucchini und lässt sie das Balkongeländer hochwachsen. Dann entsteht gleichzeitig ein grüner Sichtschutz. Auch mit Bohnen wie der Feuerbohne ist ein grüner Sichtschutz super umsetzbar. Ihre schönen orangenen Blüten sorgen dann noch für einen Farbtupfer.
So machst du deinen Garten oder Balkon zum Paradies für Insekten
Häufig werden inzwischen auch platzsparende, vertikale Hochbeete angeboten. Im oberen Abteil ist genug Platz für Salat und Kräuter. In das untere Abteil können wuchernde Pflanzen wie Gurke oder Kürbis gepflanzt werden. Für hochwachsende Pflanzen wie die Tomate sind vertikale Hochbeete nicht geeignet.
Kräuterpyramide – spart Platz, sieht schön aus und ist einfach im Aufbau
Eine Kräuterpyramide sieht nicht nur hübsch aus, sie ist auch platzsparend. Wir zeigen dir, wie du sie selbst bauen kannst:
Einkaufsdilemma: Bio-Gurke aus Spanien oder regionales Gemüse – was ist besser?
Balkonbesitzer oder Menschen mit kleinen Gärten müssen nicht auf Obstbäume verzichten. Hierfür wurden unter anderem Säulenbäume gezüchtet. Ihre Besonderheit: Sie sind klein und die Früchte wachsen direkt am Baumstamm. Entscheidest du dich für einen Obstbaum im Kübel gilt auch hier: Verschenke keinen Platz! Du kann neben dem Obstbaum auch Kräuter wie Thymian oder Oregano aber auch Salatsorten wie Rucola in den Kübel einpflanzen. Achte nur darauf, dass die Luft zwischen den Pflanzen zirkulieren kann.
Tipp 3: Wasser, Platz und Dünger sparen – Mischkulturen auf Balkon und Garten
Zusätzlich ersparst du dir eine Menge Stress und Kummer, wenn du dich für eine Mischkultur und gegen ein „aufgeräumtes“ Pflanzenbeet entscheidest. Für eine Mischkultur suchst du dir deine Obst- und Gemüsesorten aus und pflanzt sie nicht wie gewohnt in einer Reihe, sondern versetzt. Viele Pflanzenpaare wie die Erdbeere und Steckzwiebeln können sich gegenseitig positiv beeinflussen. Zwiebelgewächse halten Schädlinge dank ihrer Duftstoffe davon ab, sich an deiner Erdbeerpflanze zu bedienen.
Dill kann sogar dem Pflücksalat dabei helfen, sich schneller zu entwickeln – verrückt, oder? Die dichtere Bepflanzung hilft dabei, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Wobei auch hier immer darauf geachtet werden sollte, dass eine Luftzirkulation möglich ist. Ein weiterer Vorteil: Du musst nicht so viel nachdüngen, weil die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe benötigen und damit einer Bodenmüdigkeit vorgebeugt wird. Aber auch die Mischkultur hat ihre Nachteile, der wahrscheinlich Größte ist, dass die Ernte aufgrund des gewollten Chaos deutlich zeitaufwendiger ist.
Tipp 4: Weniger ist mehr – die richtige Menge Wasser beim Gießen
Dagegen hilft die sogenannte Fingerprobe. Einfach den Finger in die Erde stecken, ist diese trocken, darf gegossen werden, ansonsten lieber einen Tag auslassen. Gieße deine Pflanzen nur am frühen Morgen oder am Abend, wenn die Sonne nicht mehr so viel Kraft hat. Sonst läufst du Gefahr, dass deine Pflanzen verbrennen.
Gerade an heißen Sommertagen kommt brauchen Pflanzen viel Wasser. Damit sie nicht austrocknen, können Blumenkästen mit einem Wasserreservoir helfen. Der Wassertank am Boden ist durch einen weiteren, mit Löchern versehenen Boden von den Pflanzen getrennt. Brauchen die Pflanzen Wasser, ziehen sie sich aus dem Tank, was sie brauchen. Gerade bei Kräutern sind solche Blumenkästen zu empfehlen. Gerade Basilikum wird ungern von oben gegossen, er zieht sich viel lieber über seine Wurzeln, was er an Wasser braucht.
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Tipp 5: Die Pflanzen richtig Düngen – mit Kaffeesatz, Eierschalen und Co.
Für eine üppige Ernte brauchst du keinen Dünger aus dem Handel. Es gibt vieles aus der Küche oder aus dem Beet selbst, dass du deiner Erde untermischen kannst. Tee- oder Kaffeesatz ist ein super Stickstoffdünger und gibt schwächelnden Kräuter die nötige Kraft zurück. Auch Eierschalen können zerkleinert und in die Erde eingearbeitet werden, diese brauchen jedoch lange, bis sie sich vollständig zersetzen. Stattdessen kannst du das Kochwasser deines Frühstückseis auffangen und deine Pflanzen damit gießen, wenn es abgekühlt ist. Heike Boomgaarden erntet für sich und den nährstoffreichen Boden gleich mit:
Wer seinen eigenen Humus herstellen möchte und gleichzeitig Küchenabfälle weiter verwerten möchte, für den ist ein Kompost eine gute Wahl. Wer keinen Platz für einen Kompost hat, für den könnte eine sogenannte Wurmkiste eine Alternative sein.
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