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Kira Urschinger
Kira Urschinger (Foto: SWR3)
Ferdinand Vögele
Ferdinand Vögele (Foto: SWR3)

Warum Sex nicht alle Probleme löst, lachen unheimlich wichtig ist und Macht in der Beziehung eine wichtige Rolle spielt: Hier sprechen wir darüber.

Natürlich gibt es kein Patent-Rezept für die ewige Liebe. Dennoch: Gute und zufriedene Beziehungen sind nicht nur Glück oder Pech. Beide Partner können auch ihren Teil dazu beitragen, um Gewohnheit und Alltag möglichst im Griff zu halten und eine gemeinsame Zufriedenheit zu schaffen, die über die erste Rosa-Rote-Brille-Phase hinweg hält.

Tipps für die Liebe und eine glückliche Beziehung

Wenns ganz schnell gehen soll

Es gibt Beziehungstipps, die sind ganz einfach umzusetzen sind. So wie die folgenden drei Beispiele. Jeder Tipp dauert nicht länger als 19 Sekunden, sagt Beziehungscoach Niklas Löwenstein. Die könnt ihr sogar jetzt gleich ausprobieren.

Positiver Tagesrückblick: Nach dem Arbeitstag, bei der ersten Begegnung am Abend, sollten wir zu aller erst eine positive Sache vom Tag erzählen. Egal, wie klein die auch gewesen sein mag. Extrapunkte gibt es, wenn diese Sache auch noch etwas mit deinem Partner zu tun hat.

Wir neigen dazu ziemlich viel zu nörgeln, auch wenn wir das oft selbst nicht bemerken. Und mit diesem Trick, fängt jeder Abend zwischen euch positiv an. „Wenn wir positiv in den Abend reinstarten, ist es viel wahrscheinlich, dass er auch so weiter geht“, sagt Löwenstein.

Kleine Gesten und Überraschungen: Stellt euch die Frage: Was kann ich heute dafür tun, dass der Tag besser wird. Oder auch: Was kann ich heute dafür tun, damit mein Partner mich mehr liebt. Vielleicht durch eine kleine, nette Nachricht oder indem man beim Einkaufen beispielsweise das Lieblingseis des Partners mitbringt.

Die „Sonnenbrille“ des Partners im Blick haben: Wir alle sehen die Welt durch eine bestimmte Perspektive oder mit anderen Worten „eingefärbt“. Mal ist alles wunderschön rosarot, mal auch tiefschwarz und traurig. Und genauso ist es bei eurem Partner/eurer Partnerin. Er sieht die Welt abhängig von seiner aktuellen Gefühlslage. Löwenstein erklärt: „Wenn dein Partner dir irgendetwas erzählt, dann redet er eigentlich fast nie über dich, sondern eigentlich immer darüber, wie er die Situation wahrnimmt.“ Wenn wir uns das klarmachen, kann es uns leichter fallen, positiv zu reagieren – auch wenn der Partner mal schlechte Laune hat, so der Beziehungscoach.

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MOVE SWR3

Freiheit und Entscheidungsmacht sind wichtig

Zentral ist das Gefühl, wichtige Entscheidungen in der Beziehung treffen zu dürfen – also umgekehrt nicht den Eindruck zu haben, dass der Partner oder die Partnerin alleine über alles bestimmt. Macht im Sinne einer Entscheidungsmacht und damit einhergehende gefühlte Freiheit in einer Beziehung oder Ehe seien ein wichtiger Faktor für das Glück und die Zufriedenheit in einer Beziehung – zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Bamberg in einer Studie, die im Journal of Social and Personal Relationships veröffentlicht wurde.

Das klingt nach Ellenbogengesellschaft oder nach Geschäftsleben. Doch Macht spielt auch in romantischen Beziehungen eine Rolle: Das Gefühl, Entscheidungen etwa in der Ehe bestimmen zu können, hat einen entscheidenden Einfluss auf die erlebte Qualität der Beziehung.

Das Bedürfnis nach Entscheidungsmacht innerhalb einer Partnerschaft betreffe beide Geschlechter, so Körner. Allerdings sei sie bei Männern traditionell noch stärker ausgeprägt – Stand 2021. Wichtig ist aber: Das bedeutet nicht, dass ein Partner dominant alles entscheidet und der andere nichts zu melden hat. Es gehe eher um eine Ausgeglichenheit. Wenn beide das Gefühl hätten, Dinge zu entscheiden – vielleicht in Bezug auf unterschiedliche Bereiche in der Partnerschaft – sei das am besten für die Zufriedenheit miteinander.

Möglicherweise erstreckt sich der jeweilige Einfluss auf verschiedene Aspekte der Beziehung. Sie möchte vielleicht entscheiden, wohin es in den Urlaub geht, während er das Lokal für das Abendessen aussucht. Zu beachten ist dabei, dass unsere Stichprobe relativ zufriedene Paare umfasste, was effektives Verhandeln begünstigt. In anderen Partnerschaften bestehen hier durchaus Konfliktpotenziale.

Ein Merkmal toxischer Beziehung ist ein Ungleichgewicht im Machtgefüge, das nicht konstruktiv miteinander gelöst wird. Hier kannst du mehr dazu erfahren und einen Selbsttest machen, um dich vor Partnerschaften zu schützen, die krank machen:

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Konflikte in der Beziehung miteinander lösen

Was da schon mitschwingt: Es geht darum, Konflikte gemeinsam zu lösen. Natürlich kann es dabei ratsam sein, nicht gleich alles zu einem großen Problem zu ernennen, aber wenn es eines gibt, tut es langfristig nicht gut, es zu verdrängen oder totzuschweigen. Eine Langzeitstudie von Forschern der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der University of Alberta in Kanada hat sogar ergeben, dass es möglich ist, das Ende von Beziehungen vorauszusagen, wenn Paare von Beginn an besonders viele Streitigkeiten und Konflikte miteinander haben. Im Laufe der Zeit würde man diese Differenzen anhäufen und sich tendenziell früher trennen als Paare, welche die Beziehung oder Ehe als grundsätzlich harmonisch empfinden, so das Ergebnis einer Datenauswertung von rund 2.000 Paaren.

Miteinander lachen – zum richtigen Zeitpunkt

Er ist stinksauer und sie lacht darüber. Er erzählt einen Witz und kriegt sich darüber selbst gar nicht mehr ein, während sie das gerade völlig unangebracht findet. Man muss kein Forscher sein, um festzustellen, dass da vermutlich ein bisschen etwas schief ist. Und die Wissenschaft bestätigt: Tatsächlich sind Paare sehr viel glücklicher miteinander, wenn sie in ähnlichen Situationen gemeinsam lachen und ihre Art von Humor teilen. Untersucht haben das Forscher der Martin-Luther-Universität Halle mit Fragebögen an 154 Paare. Sie stellten dabei fest, dass der Humor eine sehr große Rolle für die Partnerschaft spielt und eng verbinden oder eben auch trennen kann.

Viel Sex macht die Beziehung nicht unbedingt glücklicher

Sind Paare zufriedener, die viel Sex haben? Könnte man meinen, stimmt aber nicht. Eine Studie der York University in Kanada zeigte, dass viel nicht unbedingt viel hilft, wenn es um die Frequenz des Geschlechtsverkehrs geht: Laut ihren Untersuchungen sei einmal die Woche Sex eine gute Dosis für zufriedene Partnerschaften. Wer mehr Sex hat, muss sich aber keine Sorgen machen – das heißt nicht automatisch, dass die Liebe weniger gut ist, es ist nur kein Faktor für mehr gemeinsames Glück.

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Zeit bewusst zu zweit verbringen – aber auch allein

Eigentlich wissen wir das alle, weil es aber im Alltag dann doch nicht immer so leicht ist: Zeit zu zweit ist wichtig, um dem Trott und der Gewohnheit zu entkommen. Gerade mit kleinen Kindern und Familie ist das schneller gesagt als umgesetzt. Experten raten deshalb dazu, sich gemeinsame Termine zu machen. Auch wenn es verrufen ist und wahnsinnig unleidenschaftlich klingt, kann es dafür sorgen, dass man tatsächlich Zeitfenster füreinander freihält und bewusst Zeit als Paar verbringt. Das gilt übrigens auch für Termin-Sex.

Genauso wichtig ist aber, dass jeder auch Zeit für sich hat, man also auch auf sich selbst achtet und die eigenen Bedürfnisse. Man darf auch Dinge machen ohne den Partner oder die Partnerin und allein unterwegs sein, zum Beispiel mit der besten Freundin oder einem guten Kumpel. Das Gleichgewicht hier gut miteinander auszuhandeln, ist langfristig die Voraussetzung dafür, dass die Liebe stark bleibt: Denn nur, wer das Glück sowohl im Miteinander als auch in sich selbst findet, kann eine gesunde Beziehung lange aufrecht erhalten. Klar: Selbstliebe ist die wichtigste Voraussetzung, jemand anderen lieben zu können.

SWR3-Beziehungsshow: Wenn Liebe zur Gewohnheit wird

Das war auch ein wichtiges Thema in der SWR3-Beziehungsshow zum Thema „Wenn Liebe zur Gewohnheit wird“. Hier haben wir mit Experten darüber gesprochen, was wir tun können, damit die Liebe nicht im Alltag versinkt.

Ich finde, das Wichtigste ist, auf sich und den Partner oder die Partnerin zu achten. Das Allerwichtigste ist, dabei auf sich und die eigenen Gefühle zu achten. Das ist nicht Egoismus, auch wenn sich das erst einmal so anhört, sondern Selbstsorge. Das sollte auch in der Paarbeziehung an erster Stelle stehen.

Hier kannst du die komplette Folge anhören:

Liebespaar küsst sich (Foto: imago/Photocase/PhotoAlto, Collage: SWR3)

SWR3 Beziehungsshow Wenn Liebe zur Gewohnheit wird

Dauer

Vor allem in langjährigen Beziehungen gibt es Momente oder Phasen, in denen die Partnerschaft hinterfragt wird. Wo einer oder beide sich überlegen: Soll es das jetzt sein? Geht es immer so weiter in diesem Trott? Und wo sind unsere Spontaneität und Leidenschaft geblieben, die sich nur noch selten hinterm Ofen vorlocken lassen? Manche fragen sich auch: Bin ich nur noch aus Gewohnheit mit ihm oder ihr zusammen, weil es irgendwie praktisch und vertraut ist? Psychologe und Paartherapeut Bernhard Simon aus Mainz gibt Tipps, wie es gar nicht so weit kommt und hilft auch, wenn wir schon tief in der Krise stecken sollten. Wir sprechen mit Paaren, bei denen es funktioniert und zeigen auch, was garantiert nicht hilft.

Definition: Was ist eigentlich Liebe?

Hier ein paar Erklärungsversuche von Usern auf Twitter – von lustig über ironisch bis schön und kitschig:

Liebe ist, wenn man den Lüftungswahn der Frauen auch bei drohendem Gewitter mit wehendem Haar am Tisch stoisch erträgt.

Liebe ist, wenn dir das Wohlergehen einer anderen Person wichtiger ist als dein eigenes. Der Rest sind Details.

Liebe ist, wenn man die Gedanken an das andere Ich bindet und sie trotzdem fliegen.

liebe ist ein Wort mit 3 Vokalen , 2 Konsonanten und 2 Idioten aber eig. nur von sat1 erfunden um kai pflaume unterzubringen

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