Das Jahr startet nicht gut für Bahnfahrende in der Region. Die stark ausgelastete Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim ist ab Montag, 1. Januar, 23 Uhr gesperrt – bis zum 22. Januar um 4 Uhr morgens.
Riedbahn-Sperrung: Das sind die Auswirkungen
Für den Regionalverkehr auf der Riedbahnstrecke ist ein Ersatzverkehr mit Bussen geplant. Im Fern- und Güterverkehr wird es Ausfälle geben. Einige Züge werden über die links und rechts des Rheins parallel verlaufenden Strecken Mainz – Worms – Ludwigshafen/Mannheim und Frankfurt – Darmstadt – Heidelberg umgeleitet.
Riedbahn-Strecke Frankfurt-Mannheim für drei Wochen gesperrt
Ersatzverkehr der Riedbahn: So kommst du um die Sperrung herum
Dafür muss auf diesen Strecken der Regionalverkehr ausgedünnt werden, damit es genügend Platz für die ganzen Zügen gibt. Insgesamt fahren sonst über die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim rund 300 Züge am Tag. Es wird also auch zwischen Mainz – Mannheim und Frankfurt – Heidelberg nicht nach üblichem Plan gefahren. Für die Umleitungsstrecken müssen Fahrgäste mindestens eine halbe Stunde mehr Zeit einplanen.
So entfallen in den drei Wochen beispielsweise Bahnverbindungen zwischen Mainz-Laubenheim und Bahnhof Römisches Theater sowie Hauptbahnhof, wie die Stadt Mainz mitteilte. Besonders betroffen seien Pendler und Schüler. Alternativ würden aber Stadtbuslinien eingesetzt.
Bis 22. Januar: Weniger Regionalzüge Riedbahnstrecke dicht: Wie es bisher für Pendler in der Pfalz und Rheinhessen läuft
Nach der Sperrung der Riedbahnstrecke funktioniert der Umleitungs- und Ersatzverkehr in der Pfalz und Rheinhessen bisher. Diese Zwischenbilanz zieht der zuständige Nahverkehrsverband.
Sperrung vor der Sperrung: Sanierungsoffensive der Bahn
Die Sperrung im Januar ist quasi nur ein erster Probelauf, denn in den drei Wochen passieren nur Vorarbeiten: Ab Juli wird die Strecke dann für ein halbes Jahr gesperrt. Die Sperrung der Riedbahn ist der Beginn der großen Sanierungsoffensive der Deutschen Bahn (DB). Da kommt noch einiges auf uns zu.
Roboterhund ist neuer Mitarbeiter am Bahnhof Mainz-Bischofsheim
Bis 2030 will die Bahn wichtige Teilstrecken generalsanieren. Den Anfang macht die Riedbahn. Insgesamt wird es in ganz Deutschland 40 solcher Abschnitte geben, die jeweils für circa fünf Monate gesperrt werden. 2025 sind zum Beispiel die Strecken zwischen Emmerich und Oberhausen in Nordrhein-Westfalen und zwischen Hamburg und Berlin dran. Der letzte Abschnitt ist dann 2030 zwischen Mannheim und Karlsruhe.
Ziel der großen Modernisierung ist es, den Anteil der Fahrgäste zu verdoppeln und auch den Güterverkehr zu erhöhen. Das Gute ist – nach diesen ganzen Sperrungen und Ausfällen: Wenn die Arbeiten 2030 beendet sind, soll der Zugverkehr über Jahre ohne weitere Störungen und Sperrungen laufen.
Infrago für Modernisierung der Bahn
Ab 1. Januar sollte auch die Infrago ihre Arbeit aufnehmen, die neue Infrastrukturgesellschaft bei der Deutschen Bahn. Damit schaffe man „die Voraussetzung, die gemeinsamen verkehrspolitischen Ziele zu erreichen“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber. Bisher waren das Schienennetz und die Bahnhöfe in zwei Tochterunternehmen organisiert. In der Infrago werden die Bereiche nun zusammengeführt.
Als Teil der Strukturreform bei der Deutschen Bahn will man mit der Infrago die Versäumnisse vergangener Jahrzehnte bei der Modernisierung des Eisenbahnnetzes in Deutschland nachholen und die Qualität auf der Schiene verbessern. Eine Hauptaufgabe wird deshalb die Generalsanierung des Streckennetzes sein, deren Anfang der Riedbahn-Abschnitt ist.