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Ferdinand Vögele
Ferdinand Vögele

Im Winter benötigt dein Auto mehr Sprit? Warum das oft so ist und was du ganz einfach gegen die drei größten Spritfresser tun kannst, liest du hier.

Spätestens auf dem Weg in den Skiurlaub dürfte es auffallen: Das Auto benötigt im Winter mehr Sprit. Klar, draußen ist es kalt und deswegen braucht der Motor länger, um warm zu laufen und um die optimale Betriebstemperatur zu erreichen. Außerdem haben Winterreifen einen höheren Rollwiderstand als Sommerreifen, was mehr Kraftstoff benötigt.

Doch diese Faktoren, die sich kaum beeinflussen lassen, sind nicht die einzigen Gründe für den höheren Verbrauch. Hier kommen die größten Spritfresser im Winter und ein absolutes No-Go.

Heizung und Komfortfunktionen sorgen im Winter für höheren Spritverbrauch

Ganz häufig treiben auch die Komfortfunktionen den Spritverbrauch nach oben. Der ADAC hat das genauer untersucht und in einem Praxistest herausgefunden, dass für Sitzheizung, Front- und Heckscheibenheizung oder auch ein beheizbares Lenkrad bis zu einem Liter mehr Kraftstoff auf 100 Kilometer benötigt wird. Was du tun kannst, um deinen Spritverbrauch zu senken, ist also diese Komfortfunktionen nur bei Bedarf oder zumindest nicht auf maximaler Leistung zu nutzen.

Einige neuere Autos zeigen auch direkt den Spritverbrauch durch Komfortfunktionen an. Check dazu nochmal die Bedienungsanleitung deines Fahrzeuges. Und bevor der Winter jetzt ganz schlecht wegkommt: Natürlich braucht auch eine Klimaanlage im Sommer mehr Kraftstoff.

Eine Komfortverbrauchs-Anzeige in einem Audi. Bei neueren Fahrzeugen ist diese Funktion häufig vorhanden. Sie zeigt, wie viel Sprit beispielsweise für Heizung, Klimaanlage oder Sitzheizung benötigt wird. Gerade im Winter treiben diese Komforfunktionen den Spritverbrauch in die Höhe.
Die Komfortverbrauch-Anzeige zeigt, wie viel Sprit beispielsweise für Heizung, Klimaanlage oder Sitzheizung benötigt. Gerade im Winter treiben diese Komforfunktionen den Spritverbrauch in die Höhe.

Auch die Scheinwerfer steigern den Spritverbrauch im Winter

Im Winter ist es länger dunkel und deswegen müssen die Scheinwerfer häufiger angeschaltet werden. Auch das kostet Sprit. Doch im Dunkeln zu sehen und gesehen zu werden, ist natürlich lebenswichtig! Der ADAC erklärt aber auch: „Wer länger als nötig die Nebelscheinwerfer und Nebel-Schlussleuchten eingeschaltet hat, braucht für 100 Kilometer etwa 0,2 Liter mehr Sprit.“ 

Gerade für die Nebelschlussleuchte gibt es aber klare Regeln:

Kleiner Hinweis: Mit modernen LED-Scheinwerfern lässt sich der Verbrauch zusätzlich reduzieren.

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Die Dachbox ist der größte Spritfresser im Winter

Es gibt allerdings eine Sache, die den Spritverbrauch besonders stark in die Höhe treibt – und im Winterurlaub besonders häufig benutzt wird. Es ist – Trommelwirbel – die Dachbox!

Als größter zusätzlicher Spritverbraucher im Winter steigt allein durch sie [die Dachbox, Anm. d. Red.] der Kraftstoffbedarf um bis zu zwei Liter pro 100 Kilometer (bei 130 km/h). Auch bei 80 km/h steigt der Verbrauch bereits um rund 11 Prozent. 

Und selbst der Dachträger allein – also ohne die Dachbox – sorgt wegen Verwirbelungen dafür, dass du mehr Sprit benötigst. Der ADAC geht in einem weiteren Test von rund 0,4 Litern Mehrverbrauch an Kraftstoff pro 100 Kilometern aus.

Dass Dachboxen den Spritverbrauch erhöhen, liegt zum einen an dem höheren Luftwiderstand, der dadurch entsteht und dem zusätzlichen Gewicht, besonders wenn sie beladen ist.

Der ADAC rät deswegen, die Dachbox nur dann zu montieren, wenn es wirklich notwendig ist. Sobald sie dann nicht mehr benötigt wird, solltest du sie samt Trägerkonstruktion wieder abbauen.

Sind Heckboxen die bessere Alternative zur Dachbox?

Heckboxen können eine Alternative sein. Auf Nachfrage erklärt der ADAC, dass diese meistens gut geschützt seien und sich der Ergonomie des Fahrzeugs anpassen würden. Deshalb sei der Sprit-Mehrverbrauch hier deutlich geringer.

Die Kehrseite: In eine Heckbox passen nicht unbedingt Ski oder ein Snowboard rein. Außerdem braucht es für die Montage eine Anhängerkupplung. Doch dort ist die Stützlast meist recht gering, sodass man in die Heckbox gar nicht so viel einladen kann.

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Auto im Winter „warmlaufen“ lassen: absolutes No-Go

Beim Eiskratzen den Motor schon mal warmlaufen lassen, um dann ins warme Auto zu sitzen, ist ein absolutes No-Go, weil es erstens schlecht für die Umwelt ist, zweitens nichts bringt und drittens auch viel Sprit verbraucht.Wer beim Eiskratzen den Motor bei einem Mittelklassefahrzeug etwa vier Minuten laufen lässt, muss dafür rund 20 Cent bezahlen“, schreibt der ADAC. Außerdem erreiche der Motor in dieser kurzen Zeit nicht mal annähernd seine Betriebstemperatur.

Der Gesetzgeber geht dagegen mittlerweile ziemlich streng vor. Unnötig den Motor laufen zu lassen ist verboten und es drohen Bußgelder von bis zu 80 Euro.

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Mit diesen Tipps sparst du Sprit – nicht nur im Winter

Natürlich gibt es aber ein paar Tipps, wie du ganz einfach Sprit sparen kann – und die funktionieren sogar nicht nur im Winter!

  • Vorausschauend fahren: Häufiges Bremsen und Beschleunigen sorgt für erhöhten Spritverbrauch. Wer vorausschauend fährt, kann das aber vermeiden.
  • Früh hochschalten: Der ADAC hat auch das untersucht und kommt zu folgendem Ergebnis: „Bei zu spätem Hochschalten steigt der Verbrauch um bis zu 30 Prozent. Ein Fahrzeug, das bei 50 km/h im fünften Gang rund vier Liter auf 100 Kilometer verbraucht, schluckt im dritten Gang etwa einen Liter mehr. Das entspricht einer Steigerung von rund 24 Prozent.“ 
  • Reifendruck kontrollieren: Besonders wenn zu wenig Luft in den Reifen ist, kann das für erhöhten Laufwiderstand und somit erhöhten Spritverbrauch sorgen.
  • Unnötiges Gewicht aus dem Auto entfernen: Was nicht unbedingt im Kofferraum sein muss, kann raus. Denn das spart Gewicht und somit Sprit. Gerade im Winter kann das auch die dicke Schneeschicht auf dem Autodach sein. Es ist sinnvoll, sie so gut es geht zu entfernen, wenn sie deutlich sichtbar ist.

Mit diesen Tipps sparst du beim Tanken richtig Geld

Spritsparen ist für uns alle wichtig. Schließlich sind viele auf das Auto angewiesen, gerade auf dem Land. Und da machen ein paar Cent pro Liter schon den Unterschied. Deswegen haben wir in diesem Artikel eine interaktive Spritpreis-Karte, mit der du checken kannst, wie viel der Liter Benzin und Diesel in deinem Ort kostet. Außerdem haben wir sieben weitere Tipps für dich, um clever und günstig zu tanken.

Elektroauto: So sparst du Strom beim Fahren

Den Verbrauch zu reduzieren bzw. sparsam unterwegs zu sein, ist aber nicht nur für Autos mit Verbrennermotor interessant, sondern auch für E-Autos. Gerade weil die Reichweite oftmals eben noch nicht so groß ist, es nicht an jeder Ecke eine E-Tankstelle gibt und der Ladevorgang eine Weile dauert. 

Auch hier ist es wichtig, Verbraucher wie die Heizung oder die Klimaanlage eben nur dann zu nutzen, wenn sie wirklich benötigt werden. Daneben ist aber auch die Fahrweise entscheidend. SWR3-Moderator Volker Janitz hat in der Sendung Push darüber mit Jens Dralle von Auto Motor und Sport gesprochen. Wie das genau geht, hört ihr im Audio. 

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